Ägypten
Warum müssen Kinder in Ägypten arbeiten?
Kinderarbeit ist für Ägypten immer noch ein sehr großes Problem. Man spricht von zwei bis drei Millionen Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren, die arbeiten müssen. Es gibt auch Zahlen, die von sieben Millionen Kindern ausgehen. Sie arbeiten zum Beispiel in den großen Städten wie Kairo und Alexandria als Straßenverkäufer. Wenn du nach Ägypten reist, wirst du hier sehr viele Kinder auf der Straße arbeiten sehen. Die meisten Kinder arbeiten aber in der Landwirtschaft. Dort müssen sie harte körperliche Arbeit verrichten, etwa auf dem Feld. Manche Kinder arbeiten auch als Fischer oder als Kutscher.
Kinder sind billige Arbeitskräfte, sie widersprechen nicht, gründen keine Gewerkschaften und haben meistens niemanden, der sie schützt. Auch wenn das Gesetz in Ägypten die Kinderarbeit eigentlich verbietet, halten sich viele Familien nicht daran, eben weil sie in großer Not sind. Die Rechte der Kinder werden nicht beachtet.
Leben in Ägypten Kinder auf der Straße?
Viele Eltern können sich einen Schulbesuch der Kinder nicht leisten. Es gibt in Ägypten auch viele Mütter, die ihre Kinder alleine großziehen. Auch hier gilt, dass diese Kleinfamilien meist von Armut bedroht sind. Die Mütter sind oft auf das Geld angewiesen, dass die Kinder "erarbeiten". So schicken sie die Kinder auf die Straße und auf die Felder. Oft besuchen sie dann auch nur kurz eine Schule, das Geldverdienen ist wichtiger. Auch wenn sie es die meisten Mütter meist gerne anders hätten. Auch ist die Bildung der Mädchen immer noch nicht so wichtig wie der Jungs. Auch in Ägypten gibt es noch althergebrachte Vorstellungen mit dem Blick auf die Rolle von Frauen. Hier gibt es dann wieder große Unterschiede zwischen Stadt und Land.
Es gibt Schätzungen, dass die Zahl der Kinder, die auf der Straße leben, bei 200.000 bis zu einer Million liegt. 1/4 dieser Kinder sind jünger als 12 Jahre. Es sind immer Schätzungen, die genauen Zahlen sind hier sehr schwer zu ermitteln. Aber auf jeden Fall sind es zu viele.