Angola
Eine Königin von Afrika
Seit dem 6. Jahrhundert kamen Bantuvölker in die Region des heutigen Angola, zogen mit ihren Rinderherden als Nomaden umher und ließen sich zum Teil auch schon nieder, wurden also sesshaft. Sie gründeten Städte und Dörfer. Vorher lebten in der Region Buschmänner, die auch San genannt werden. Im Süden Angolas sind sie auch heute noch zu finden.
Etwa um 1350 entstand das Königreich Kongo. Die Grenzen dieses Königreichs gingen über das heutige Angola hinaus. Die Hauptstadt dieses Königreiches hieß Mbanza Kongo und das Reich bestand bis ins 17. Jahrhundert hinein.
Weitere kleine Königreiche lagen südlich des Kongo-Reiches. So gab es ein Königreich, das auch als Ngola-Reich bezeichnet wurde. Von diesem Reich leitet sich übrigens der heutige Name "Angola" ab. Doch auch dieses Reich konnte gegen die Portugiesen, die das Land später unterwarfen, nicht bestehen. Lange Zeit herrschte dort eine bekannte Königin, die Königin von Ndongo mit dem klangvollen Namen Nzinga von Ndongo und Matamba. Es handelte sich um eine sehr selbstbewusste und streitbare Dame.
Portugiesen in Angola
Die Seefahrer aus Portugal, die Ende des 15. Jahrhunderts auf der Suche nach dem Seeweg nach Indien an der afrikanischen Küste entlangfuhren, ließen sich auch an der Küste Angolas nieder. Für die Bevölkerung war das eine schlimme Sache, denn die Portugiesen zwangen die Einheimischen als Sklaven auf Schiffe und brachten diese nach Südamerika. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert kamen circa 3,5 Millionen Menschen als Sklaven meist nach Übersee.
Die Portugiesen gründeten auch die heutige Hauptstadt Luanda, die zunächst als wichtiger Militärstützpunkt diente. Doch die Bevölkerung versuchte, sich gegen die Portugiesen immer wieder zur Wehr zu setzen. So kam es oft zu ungleichen Kämpfen, denn die Waffen der Portugiesen waren den der Einheimischen überlegen.
Sklavenarbeit auf Plantagen
Im 17. Jahrhundert gewannen die Niederländer Macht über das Land, doch die Portugiesen gewannen wieder die Oberhand.
Nachdem der Sklavenhandel im 19. Jahrhundert in Afrika unterbunden wurde, begannen die Portugiesen dort große Plantagen aufzubauen. Sie bauten in erster Linie Kaffee, Baumwolle und Zuckerrohr an. Doch die Bevölkerung musste auch hier wieder wie Sklaven arbeiten, auch wenn es offiziell keine Sklaven mehr gab.