Dschibuti
Frühzeit
Die meisten Nachfahren der heutigen Bewohner Dschibutis sind irgendwann einmal aus den Nachbarstaaten eingewandert. Zu den Einwanderern zählen die Afar, bei denen es sich um ein Nomadenvolk handelt, das mit seinen Viehherden umherzieht. Dazu kamen Einwanderer, die man zum Volk der Somali, genauer der Issa-Somali zählt. Die Issa sind eine Untergruppe der Somali. Diese beiden Volksgruppen stellen noch heute den größten Bevölkerungsanteil in Dschibuti.
Im 7. Jahrhundert verstärkte sich der arabische Einfluss, denn die Arabische Halbinsel ist ja nicht weit von Dschibuti entfernt. Der Islam wurde zur vorherrschenden Religion und ist es heute noch. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts entwickelte sich auf dem Gebiet der heutigen Länder Dschibuti, Eritrea, Äthiopien und Somalia ein Sultanat.
Kolonialzeit
1896 wurde Dschibuti eine Kolonie und geriet als Französisch-Somaliland unter den Einfluss Frankreichs. Entscheidend wurde der Bau einer Eisenbahnstrecke von Dschibuti-Stadt bis Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens. Äthiopien liegt ja nicht am Meer und verfügt über keinen eigenen Hafen. So konnten aber die Waren aus Äthiopien bis nach Dschibuti transportiert und dann weiter ausgeführt werden. Diese Eisenbahnlinie ist noch heute von großer Bedeutung für beide Länder.
Unabhängigkeit
Die Unabhängigkeit erreichte Dschibuti erst im Jahr 1977. Trotzdem blieb der französische Einfluss bestehen. Obwohl es in den Ländern um Dschibuti herum immer wieder zu Konflikten kam, konnte sich der kleine Staat weitgehend heraushalten.
Der erste Präsident von Dschibuti hieß H. Gouled Aptidon. Er stand an der Spitze eines Einparteiensystems. Er wurde auch gleich zweimal in den 1980er Jahren und 1993 zum Präsidenten wiedergewählt. Der Präsident gehörte dem Stamm der Issa-Somali an. So kam es am Ende zu einem Aufbegehren des Volksstamms der Afar, die sich im Vergleich zu den Issa-Somali benachteiligt fühlten.
1992 nahm man dann in Dschibuti Abschied von dem Einparteiensystem und verabschiedete gleichzeitig eine neue Verfassung. 1999 wurde Ismail Omar Guelleh Präsident, er ist ebenfalls Somali. 2000 scheiterte ein Putschversuch gegen die damalige Regierung. Die Präsidentschaftswahlen 2005, 2011 und 2016 gewann Ismail Omar Guelleh ebenfalls.