Eritrea
Erste Menschen in Eritrea
Schon in vorchristlicher Zeit lebten Menschen auf dem Gebiet des heutigen Staates Eritrea. Über diese Zeit ist aber wenig bekannt.
Aksumitisches Reich
Das heutige Gebiet von Eritrea gehörte etwa ab dem 1. Jahrhundert nach Chr. zum Aksumitischen Reich. Schon früh wandten sich die Bewohner dem Christentum zu, und zwar in der Form des koptischen Christentums, das zur Staatsreligion erklärt wurde. Im Anschluss beugten sie sich den Amharen, die zwar auch dem Christentum folgten, aber gegen die Könige von Aksum kämpften.
Die Osmanen
Im 16. Jhd. ließen sich vor allem die Osmanen an der eritreischen Küste nieder. Sie eroberten das Land und machten es zu einer osmanischen Provinz. Immer wieder gab es Auseinandersetzungen und Kämpfe um die Region: Äthiopier, Türken und Ägypter wollten sie für sich haben.
Italienisch-Ostafrika
Am Ende leibten sich die Italiener Eritrea als Kolonie ein. Dieses gehörte gemeinsam mit dem Nachbarstaat Äthiopien und Somaliland zu Italienisch-Ostafrika. Noch heute zeugen viele Gebäude vor allem in der Hauptstadt Asmara von dieser Zeit.
Äthiopien und Eritrea
Nach dem Zweiten Weltkrieg - die Italiener standen auf der Verliererseite - kam das Land zunächst an Großbritannien und schließlich an die Vereinten Nationen. Das Logo der Vereinten Nationen ist auch heute noch Bestandteil der Flagge Eritreas. Doch die UN plante, aus Äthiopien und Eritrea einen gemeinsamen Staat zu machen.
So kam es zeitweise zu einer Föderation der beiden Staaten, die aber auf Seite Eritreas nie erwünscht war. Es bildete sich eine Freiheitsbewegung namens ELM (Eritrean Liberation Movement) und eine weitere eher islamisch bestimmte Bewegung mit dem Namen ELF (Eritrean Liberation Front). Diese hatte ihren Sitz in Kairo, also in Ägypten.
Es kam ab 1962 zu einem Krieg zwischen beiden Staaten, der 30 Jahre dauerte und beide Länder fast komplett zerstörte, die Menschen entwurzelte und die Wirtschaft ruinierte.
Unabhängigkeit Eritreas
Erst 1993 wurde Eritrea zu einem unabhängigen Staat. Asmara wurde zur Hauptstadt erklärt. Eine Verfassung wurde erlassen und das Land zur präsidialen Republik. Isayas Afewerki wurde Präsident. Seit seinem Amtsantritt haben allerdings keine Wahlen mehr im Land stattgefunden. Es gibt nur eine Partei, die PFDJ (People's Front for Democracy and Justice). Das Staatsoberhaupt Isayas Afewerki hat weitgehende Vollmachten und regiert diktatorisch. Das ist, neben der schlechten wirtschaftlichen Situation, mit einer der Gründe für die Flucht vieler Eritreaer aus ihrem Land. Eritrea nimmt hier bei den afrikanischen Ländern einen Spitzenplatz ein, weil die Regierung die Menschen unterdrückt. Seit der Amtseinführung Afewerkis gibt es keine Wahlen in Eritrea. Der Präsident gab sogar offen zu, keine Wahlen planen zu wollen.
Aktuelle Situation in Eritrea
1998 bis 2000 kam es übrigens erneut zum Streit mit Äthiopien. Man konnte sich nicht über die Grenze einigen. Der Grenzkrieg endete zwar mit einem Waffenstillstand, doch bis heute ist der Frieden brüchig. Und bis heute hat sich an der wirtschaftlichen Situation nicht so viel geändert. Viele ausländische Investoren zögern, in Eritrea Geschäfte zu machen. Einmal, weil die politische Situation immer noch instabil ist. Und die Regierung weiter autoritär regiert. Bleibt zu hoffen, dass sich dieses afrikanische Land auch irgendwann öffnen kann.