Eswatini
Die ganz frühe Zeit
In der Steinzeit siedelten auf dem Gebiet des heutigen Königreichs Eswatini - ehemals Swasiland - Buschmänner, die San. Sie zogen mit ihren Herden durchs Land. Sie hinterließen Felszeichnungen, die heute noch zu sehen sind.
Später wanderten Bantustämme ins Land ein und verdrängten zum Teil die Einheimischen. Sie ließen sich zunächst einmal in der Region des heutigen Staates Mosambik, dem direkten Nachbarland von Eswatini, nieder. Sie betrieben schon Ackerbau und Viehzucht.
Einwanderung der Swasi
Im 18. Jahrhundert wanderten die Swasi in das Gebiet ein, weil sie von den Ndwandwe vertrieben wurden. Die Swasi unterwarfen ihrerseits die Bevölkerung der Sotho und Bapedi. Ngawane III. gründete 1745 ein Königreich. Er wird als der erste König von Swasiland angesehen.
Anfang des 19. Jahrhunderts standen die Swasi unter dem Schutz der Briten. Doch die Buren übernahmen Ende des 19. Jahrhunderts zu großen Teilen die Kontrolle. Sie waren die Nachfahren eingewanderter Europäer, vor allem Niederländer. Erst nach dem Zweiten Burenkrieg ging die Verwaltung in die Hände Großbritanniens über. 1907 wurde Swasiland britisches Protektorat.
Die Unabhängigkeit von Swasiland
Seit den 1960er Jahren wurden Forderungen nach der Unabhängigkeit des Landes lauter und es entstanden politische Parteien, die dafür eintraten. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis Swasiland 1968 in die staatliche Unabhängigkeit entlassen wurde.
Schon 1973 wurden allerdings unter König Sobhuza II. alle Oppositionsparteien im Land verboten, die Sitze im Parlament hatten. So kam es 1978 zu einer neuen Verfassung, die dem König die alleinige Macht im Staat gab. Viele wichtige Positionen innerhalb des Staates nahmen Mitglieder der königlichen Familie ein.
König Mswati III.
1986 kam König Mswati III. an die Macht. Er herrscht noch immer über Swasiland. So ist Swasiland heute eine der letzten absoluten Monarchien auf der ganzen Welt. Das bedeutet, die Macht liegt immer noch in den Händen des jeweils herrschenden Königs.
Es gibt zwar ein Parlament, aber die meisten Abgeordneten wählt der König selbst aus und sucht sich dann nur königstreue Mitarbeiter aus. Bei Wahlen stehen keine Parteien zu Wahl. Nur ein Teil der Abgeordneten wird vom Volk gewählt. Und die Abgeordneten haben am Ende nur beratende Funktion.
Der König kann also tun und lassen, was er möchte. Der König selbst nennt sein politisches System "monarchische Demokratie". Jede Opposition im Land wird unterdrückt und es gibt keine Pressefreiheit im Land. Allerdings verstärken sich die Bestrebungen, vor allem auch der Gewerkschaften, das Land demokratischer zu gestalten. Bisher allerdings vergeblich.
Warum wurde Swasiland in Eswatini umbeannt?
Der Grund für die Umbenennung des kleinen afrikanischen Landes war der 50. Jahrestag der Unabhängigkeit von Großbritannien. und "eSwatini" heißt so viel wie "Land der Swasi". Der König fand diese Bezeichnung ursprünglicher als der Name "Swasiland", dem einfach noch die Zeit des Kolonialismus anhaftete. Außerdem könnte man "Swasiland" mit der Schweiz bzw. "Schwitzerland" verwechseln. So ist Swasiland auch nicht das erste afrikanische Land, das seinen Namen wechselte, gleiches gilt für Simbabwe, das einst "Rhodesien" hieß oder Betschuanaland, das ja mittlerweile Botswana heißt.
Politik in Eswatini aktuell
2023 gab es zwar Parlamentswahlen in Eswatini, doch zu solchen Wahlen sind keine unterschiedlichen Parteien zugelassen. Es können sich nur Einzelpersonen bewerben, die sich “verdient gemacht haben”. So jedenfalls sieht es König Mswati III. Seine Macht geht weit, da er weiter Gesetze verhindern, Parlament und Regierung auflösen kann. Deshalb ist in Eswatini nicht von einem echten Wahlkampf zu sprechen. Die Pressefreiheit wird weiter unterdrückt und wer aufbegehrt, hat mit Strafen oder seiner Ermordung zu rechnen.
Während die Bevökerung Eswatinis sehr arm ist, lebt der König mit seiner Familie in großem Luxus.