Ghana
Geschichte Ghanas von der Unabhängigkeit bis heute
Unabhängigkeit von Ghana
Am 6. März 1957 wurde die britische Kolonie Goldküste unabhängig. Sie hieß von nun an Ghana. Nkrumah blieb Premierminister von Ghana. 1960 wurde Ghana nach einer Volksabstimmung zur Republik und Nkrumah zu ihrem ersten Präsidenten.
In den folgenden Jahren gab es große wirtschaftliche Probleme. Ghana war ein Agrarstaat, in dem es keine Industrie gab. Unter Nkrumahs Regierung wurde daran gearbeitet, das Land zu modernisieren und die Industrialisierung voranzutreiben. Der Bau des Volta-Stausees wurde in Angriff genommen. Dadurch sollte die Stromversorgung (mit Wasserkraft) sichergestellt werden. Es gab Verbesserungen in der Bildung und im Gesundheitswesen. Doch der Kakaopreis fiel (auf ein Viertel des Wertes Mitte der 1950er Jahre). Somit litt auch die Wirtschaft.
Nkrumah setzte sich für die Einheit Afrikas ein. Er übte scharfe Kritik an den Kolonialmächten, die selbst in den Ländern, die schon unabhängig waren, noch ihre wirtschaftliche Macht ausübten. Nkrumahs sozialistischer Kurs war den westlichen Mächten ein Dorn im Auge.
Sturz Nkrumahs und Militärputsche
Als Nkrumah 1966 im Ausland weilte, wurde er durch einen Militärputsch gestürzt.
1972, 1978 und 1979 kam es zu drei weiteren Militärputschen.
Das Land war verschuldet, Korruption und Willkür herrschten.
Präsidentschaft von Jerry Rawlings (1981-2001)
1981 gab es wieder einen Putsch. Jerry Rawlings, ein Hauptmann der Luftwaffe, setzte sich an die Spitze der Regierung. Er blieb bis 2001 Präsident Ghanas. Er herrschte zunächst wie ein Diktator. Wirtschaftlich besserte sich die Situation, doch es gab Kritik wegen Verletzungen der Menschenrechte. 1985 schloss sich Ghana mit dem Nachbarland Burkina Faso zur "Westafrikanischen Union" zusammen, doch das scheiterte schon 1987.
1992 gab es eine neue Verfassung und die Lage besserte sich. Freie Wahlen und Pressefreiheit waren nun per Gesetz garantiert. Zuvor hatte es nur eine Partei gegeben, nun waren mehrere Parteien zugelassen. 1993 und 1996 wurde Rawlings in Wahlen vom Volk als Präsident bestätigt. Ein drittes Mal durfte er 2000 nicht zu den Wahlen antreten.
In dieser Zeit kam es erneut zu wirtschaftlichen Problemen, da der Gold- und der Kakaopreis sanken.
Demokratie in Ghana
John Agyekum Kufuor wurde 2000 neuer Präsident. Dieser Übergang gilt als Meilenstein der Demokratie in Ghana. Die politische Lage gilt seitdem als stabil. Kufuor wurde 2004 im Amt bestätigt.
2008 wurde John Atta Mills neuer Präsident. Nach seinem Tod 2012 wurde sein Vizepräsident John Dramani Mahama neuer Präsident. Auch diese Wahl stärkte die Demokratie.
Die Wahlen 2016 gewann Nana Akufo-Addo. 2020 wurde er wiedergewählt. Er gehört wue zuvor Kufuor der NPP an, der New Patriotic Party. Im politischen Spektrum steht die Partei Mitte-rechts.