Ghanas Flagge Ghana

Wie zeigt sich der Klimawandel in Ghana?

Der Klimawandel hat spürbar große Auswirkungen auf Ghana. Und das obwohl das Land eher wenig zur globalen Erwärmung beigetragen hat, denn der CO2-Ausstoß ist dort viel geringer als in den westlichen Industrienationen. Während ein Mensch in Ghana im Durchschnitt 0,6 Tonnen CO2 ausstößt, liegt die Zahl bei Deutschen bei rund 10 Tonnen CO2 pro Kopf im Jahr. Trotzdem sind die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika und so auch in Ghana deutlich größer.

Der Anstieg der Temperatur in Ghana zeigt sich zum Beispiel in einer längeren Trockenzeit. Seit dem Jahr 2000 lagen die Durchschnittstempareraturen in Ghana in allen Jahren über dem Mittel. Immer öfter kommt es zu heftigen Regenfällen und dann zu Überschwemmungen sogar in der trockenen Sahelzone. Dann wieder ist es so trocken, dass der ohnehin schon große Wassermangel lebensbedrohlich wird.

Überschwemmungen mit schlimmen Folgen gab es immer wieder, in den letzten beiden Jahrzehnten aber vermehrt. So starben im September/Oktober 2007 20 Menschen im Hochwasser und 400.000 verloren ihr Zuhause. Die Ernte und Nahrungsmittelvorräte wurden zerstört. Aber auch Schulen und Krankenhäuser, Straßen und Brücken wurden durch die Wassermassen zerstört. 2009 waren hunderttausende Menschen in West- und Zentralafrika auf der Flucht, nachdem es wieder eine Flut gegeben hatte. Im Juni 2015 setzte ein Hochwasser die Hauptstadt Accra im Süden so unter Wasser, dass etwa 200 Menschen starben. 2022 gab es im Mai wieder ein Hochwasser. Und auch im Oktober 2023 kam es wieder zu heftigen Regenfällen mit anschließender Überschwemmung. Stauseen liefen über, Ernten fielen aus, es gab keinen Strom und Krankheiten breiteten sich aus.
 

 

Welche Folgen hat der Klimawandel in Ghana?

Es wird in Ghana noch wärmer werden. Bis 2100 wird der Anstieg der mittleren Temperatur wahrscheinlich bei 3 bis 4 Grad liegen. In der Regenzeit wird noch mehr Regen fallen als bisher, die Trockenheit in der Trockenzeit wird aber ebenso zunehmen. Der Wasserstand im Volta-Stausee ist ebenso gesunken wie der des Volta-Flusses. Das wird sich wahrscheinlich noch weiter fortsetzen. Bei langer Dürre kommt es oft zu Buschbränden. Vom besonders trockenen Norden fliehen Menschen immer häufiger in den Süden des Landes. Sie werden also zu Klimaflüchtlingen.

Bei den Überschwemmungen, die immer öfter vor allem den Süden und die Mitte von Ghana bedrohen, kommt es ebenso zu Stromausfällen wie bei Dürren, wenn der Wasserstand für die Wasserkraftwerke nicht ausreicht. Von Hitze und Flut gleichermaßen bedroht sind auch die Ernten. Ghanas Rolle als einer der großen Produzenten für Kakao und Kaffee könnte sich auch bald ändern. Denn schon 2050 könnte es laut einer Studie zu heiß in Ghana sein, um diese noch anbauen zu können. An der Küste im Süden werden auch Stürme zunehmen und der Meeresspiegel steigt an. 

 

 

Was tut Ghana gegen den Klimawandel und für den Klimaschutz?

Ghana trat dem Pariser Klimaabkommen bei und will bis 2050 klimaneutral werden. Ghana entwickelte dafür einen nationalen Aktionsplan zur Reduzierung von Emissionen. So sollen in Zukunft 10 Prozent des benötigten Stroms aus erneuerbarer Energie stammen, zum Beispiel aus Solarkraft. Die Rodung durch Brand soll um mindestens 40 Prozent verringert werden. Mehr Menschen sollen auf Elektroherden kochen anstatt  Holz zu verfeuern, was die Luftqualität verschlechtert und zur Erwärmung beiträgt. Auch der öffentliche Nahverkehr soll verbessert werden, vor allem in der Hauptstadt Accra. Dort gibt es regelmäßig ein Verkehrschaos. Es sollen auch vermehrt emissionsfreie Busse angeschafft werden, die entweder mit Erdgas fahren oder elektrisch.

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letzte Aktualisierung am 31.07.2024