Ghana
Ghanas Wirtschaft
Ghana ist noch immer ein Agrarland. 45 Prozent der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, 14 Prozent in der Industrie. Die Wirtschaft hat sich gut entwickelt, allerdings ist davon der trockene Norden weitgehend ausgeschlossen, da nur im Süden Landwirtschaft betrieben werden kann und hier auch die Bodenschätze lagern.
Bodenschatz: Gold aus Ghana
Ghanas wichtigste Bodenschätze sind Gold und Erdöl. Wegen der Goldvorkommen wurde das Land von den Europäern im 16. Jahrhundert Goldküste getauft. Gold kommt insbesondere im Süden und der Mitte des Landes vor. Dort wird es in Bergwerken abgebaut.
Der Anteil Ghanas an der Goldproduktion in der ganzen Welt ist zwar gar nicht so hoch. Gemessen an allem, was Ghana exportiert, also in andere Länder verkauft, beträgt er aber fast 50 Prozent. Das ist wiederum sehr viel. Damit ist Ghanas Wirtschaft aber auch sehr abhängig vom Gold. Ghana ist der zweitgrößte Goldproduzent Afrikas (nach Südafrika). Weltweit steht Ghana an 10. Stelle der Goldförderung.
Was kannst DU tun?
Ghana ist einer von Deutschlands größten Lieferanten für Holzprodukte. Tropenholz ist sehr robust und sieht hübsch aus. Wenn wir den Regenwald aber erhalten wollen, dürfen wir kein Holz kaufen, das von dort stammt. Dafür gibt es das FSC-Siegel. Holz, das dieses Siegel trägt, stammt aus einer überwachten Waldwirtschaft. Noch besser ist es, ganz auf Holz aus den Tropen zu verzichten und Holz aus Deutschland zu kaufen. Nur so kann der Regenwald erhalten bleiben.
Auch beim Kauf von Kakao und Schokolade kann man auf nachhaltigen Anbau achten. Dann bekommen die Bauern mehr Geld für ihre Arbeit und die Arbeit auf den Plantagen wird verbessert.
Landwirtschaft in Ghana
Auf großen Plantagen werden Kakao, Zuckerrohr, Kaffee, Tee und Kautschuk angebaut. Ghana ist nach der Elfenbeinküste einer der weltgrößten Kakaoexporteure. 10 Prozent der Exporteinnahmen kommen vom Kakao. Außerdem werden Ananas, Tabak, Bananen, Palmkernöl, getrocknete Kokosfaser, Kolanüsse, Sheabutter und Baumwolle produziert.
Die Ölpalme ist in Ghana heimisch. Sie wird ebenfalls in Plantagen angebaut. Aus ihren Früchten wird Palmöl gepresst. Die Kokospalme stammt eigentlich aus dem Pazifikraum, wurde aber in Ghana eingeführt. Man gewinnt aus ihr Kokosmilch und Kokosfett und nutzt den Bast und Blätter für Dächer und Matten.
Ein inzwischen weniger bedeutender Wirtschaftszweig ist Holz. Dafür werden Bäume im Regenwald abgeholzt. Der Regenwald wird immer kleiner, die Artenvielfalt dort verschwindet. Neue Plantagen für zum Beispiel Bananen entstehen dort, wo man den Regenwald gefällt hat. Ghana ist (nach Uganda, Kamerun und DR Kongo, Stand 2021) der viertgrößte Produzent für Kochbananen.
Das Meer: Fisch, Salz und Erdöl
An der Küste spielt der Fischfang noch immer eine bedeutende Rolle, allerdings gehen die Fischbestände zurück. Gefangen werden Hering, Barrakuda, Thunfisch, Hai und Makrele.
Am Meer wird außerdem Salz gewonnen. Dafür gibt es große Anlagen, in denen man dem Meerwasser das Salz entzieht.
Vor der Küste wurde Erdöl entdeckt, das nun auch seit einigen Jahren gefördert wird. 21 Prozent werden im Export inzwischen mit Erdöl erwirtschaftet.
Industrie und Tourismus in Ghana
Ghana muss die meisten Maschinen oder höher verarbeiteten Waren importieren, also von anderen Ländern kaufen. Um die Abhängigkeit von anderen Ländern zu verringern, wurden und werden Fabriken im Land gebaut. Dennoch arbeitet erst 14 Prozent der Bevölkerung in der Industrie.
Die Bedeutung des Tourismus steigt. Die Strände, aber auch die Naturparks und die alten Forts der Europäer sind Ziele der ausländischen Besucher. 2017 kamen 972.000 Besucher aus dem Ausland nach Ghana.