Guinea
Wirtschaft von Guinea
Guinea gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Es steht auf Platz 182 von 191 Ländern (2021). Gemessen wird der Wohlstand aller Länder im Human Development Index (HDI).
Das Land leidet noch immer unter der Misswirtschaft des Diktators Touré bis in die 1980er Jahre, doch auch Korruption und eine schlechte Infrastruktur sind ein großes Problem. So fehlen etwa die Verkehrswege: Nur ein Teil der Straßen ist asphaltiert. In der Regenzeit sind sie besonders schwer befahrbar. Bahnlinien gibt es kaum
Bauxit
Bauxit ist ein Aluminiumerz. Seinen Namen erhielt es nach seinem ersten Fundort in Frankreich: Les Baux-de-Provence. Aus Bauxit wird Aluminium hergestellt.
Bauxit – wertvoller Bodenschatz von Guinea
Guinea besitzt wertvolle Bodenschätze wie Bauxit, Gold, Diamanten und Eisenerz. Auch Uran wurde 2008 entdeckt. Der Abbau dieser Bodenschätze schafft aber nur wenige Arbeitsplätze. Von Bauxit besitzt Guinea ein Viertel der Weltreserven und ist weltweit einer der größten Produzenten dieses Aluminiumerzes. Allerdings sank die Leistung gegenüber anderen Staaten. Von Platz 2 rutschte Guinea auf Platz 4 ab, in manchen Jahren auch auf Platz 5. 2017 schaffte es immerhin wieder Platz 3 im weltweiten Bauxitabbau, 2020 sogar wieder Platz 2.
Landwirtschaft in Guinea
Die Bedingungen für Landwirtschaft sind in Guinea durchaus gut, denn es regnet genügend. Dennoch erwirtschaftet die Landwirtschaft nur knapp 20 Prozent für den Staat (Bruttoinlandsprodukt). Dabei arbeiten 76 Prozent der Bevölkerung aber in diesem Bereich.
Trotzdem reicht die Produktion nicht für die eigene Bevölkerung: Nahrungsmittel müssen importiert werden. Viele Kleinbauern erwirtschaften nur für ihren eigenen Bedarf und verkaufen Überschüsse auf dem Markt.
Auch die Fleischproduktion reicht nicht aus. Mehr und mehr Bedeutung gewinnt der Fischfang. Er ist aber wie der Feldanbau noch stark ausbaufähig.
Angebaut werden vor allem Maniok und Reis, Süßkartoffeln, Yams und Mais. Kaffee, Palmöl, Bananen, Ananas, Kokosnüsse, Zuckerrohr und Baumwolle werden exportiert. Der Anteil am Export dieser Produkte beträgt aber nur etwa 4 Prozent.
Industrie in Guinea
32,1 Prozent werden in der Industrie erwirtschaftet. Vor allem der Abbau der Bodenschätze sorgt für diesen hohen Anteil. Neben dem genannten Bauxit werden auch Diamanten, Eisenerz und Gold abgebaut und exportiert. Gold erwirtschaftet inzwischen 46 Prozent der Einnahmen, Aluminiumerz genauso viel. Im Hafen von Conakry werden die Exportgüter verschifft.
Während Bauxit in Boké in Niederguinea abgebaut wird, kommen Diamanten und Eisenerz vor allem in Waldguinea vor, also im Südosten des Landes. Die meisten Goldminen befinden sich in Siguiri, im Osten des Landes. Das Gold aus Guinea schätzten die Briten schon im 17. Jahrhundert und nannten ihre Goldmünzen nach ihrer Herkunft, nämlich Guinee – wobei Guinea damals das gesamte südliche Westafrika bezeichnete.
Dienstleistungen
48,1 Prozent des BIP kommen aus den Dienstleistungen. Dazu gehören Energie, Medien und Telekommunikation.