Lesotho
Wenn aus Jungs Männern werden
Noch heute wird in Lesotho gefeiert, wenn Jungen zu Männern werden. Früher handelte es sich um ein lange währendes Fest, das sich über mehrere Tage hinzog. Die ganze Verwandtschaft kam und feierte mit. Die Jungen aßen so genanntes "heiliges Fleisch" von einem geschlachteten Bullen, mussten sich in der Wildnis bewähren, wurden beschnitten und erfuhren gleichzeitig wichtige Dinge über die Geschichte ihres Landes. Sie mussten sich auch für einige Zeit in die Einsamkeit in den Bergen zurückziehen.
Heute wissen die Kinder nicht, was sie bei diesem Ritual erwartet, es bleibt ein Geheimnis. Doch dauert das Fest heute nicht mehr so lange wie zu früheren Zeiten.
Decken als Kleidungsstücke
Viele Basotho - also die traditionellen Einwohner Lesothos - tragen Wolldecken, die Kobo heißen. Im Winter wärmen diese Decken, die meist mit sehr aufwändigen Mustern versehen sind. Diese Decken tragen übrigens Männer und Frauen.
Nur von Frauen wird ein Kleidungsstück getragen, das sich Seshoeshoe nennt, ein Name der wohl auf den früheren König namens Moshoehoe I. zurückgeht. Dieses Kleidungsstück reicht bis zum Knöchel und besteht aus mehreren Lagen. Die Frauen tragen es meist aber nur an Festen.
Warum steht mir mein Hut so gut?
Bekannt und beliebt ist in Lesotho ein Hut mit einer Kegelform. Dieser Hut heißt Mokorotlo und entspricht in seiner Form einem bekannten Felsen des Landes, der den Namen Qiloane trägt. Dieser Felsen hat für die Basotho große Bedeutung, weil hier die wichtigen Könige Lesothos begraben liegen.
Die Hüte bestehen aus Stroh und man hält sie mit Knoten zusammen, die kunstvoll geflochten werden. Dieser Hut ist auch gleichzeitig das Nationalsymbol des Landes. Auch die Nationalflagge Lesothos zeigt den Hut in der Mitte. Auf dem Autokennzeichen des Landes kannst du den Hut ebenfalls entdecken.
Runde Hütten mit Stroh bedeckt
Viele Menschen auf dem Land pflegen noch die alten traditionellen Sitten. Ganz wichtig ist hierbei das Dorf und jedes Dorf hat einen eigenen Chef. Das ist der Chief, so eine Art Bürgermeister für das Dorf. Die meisten Dörfer bestehen aus runden Hütten, deren Dächer mit Stroh gedeckt sind.
Die Wege sind oft weit, meist gibt es keine geteerten Straßen, sondern nur Trampelpfade. Autos fahren fast nur in der Stadt. Auf dem Land bewegen sich viele Menschen auch auf dem Rücken von Pferden oder Eseln vorwärts. So geht es in diesem bergigen Land oft den Berg rauf und runter und die Entfernungen sind groß, auch vom Dorf in die Schule. Die Pferde helfen dann auch bei der Feldarbeit.