Lesotho
In Lesotho müssen alle Menschen hart arbeiten, auch schon die Kinder. Lerne in folgendem Video das Mädchen Karabo kennen, ein typisches Mädchen aus Lesotho mit ihrer Großmutter und ihren beiden Brüdern. Sie ist neun Jahre alt. Du erfährst, wie ihr Leben und ihr Alltag aussehen.
Der Text im Video ist auf Englisch. Wir haben für dich das Wichtigste noch einmal übersetzt und zusammengefasst.
Wer ist Karabo?
Karabo ist neun Jahre alt und lebt in den Bergen nahe der Stadt Morija. Ihr Vater starb unerwartet an einer Krankheit und ihre Mutter arbeitet in einer Kleiderfabrik in Maseru, um die Familie zu ernähren. Wie viele in Lesotho hat Karabo einiges an Arbeit zu tun.
Wie sieht ein Tag bei Karabo aus?
Morgens um halb sechs läuft Karabo zu einer Quelle, um Wasser zu holen. Diese ist fast einen Kilometer von ihrem Haus entfernt. Als nächstes geht sie in den Garten, wo die Familie ihre Nahrung selbst anbaut. Nachdem sie hier alle Aufgaben erledigt hat, bricht sie zur Schule auf, die um acht Uhr beginnt. Erst seit kurzem ist die Bildung im Land umsonst. Als das noch nicht so war, konnten Mädchen wie Karabo nicht die Schule besuchen. Typische Fächer in Lesotho sind: Sesotho, Sozialkunde, Gesundheit, Englisch, Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Mathe.
Wie sieht ein Schultag Karabos aus?
In der ersten Stunde hat die Klasse Englischunterricht. Die Kinder lernen etwas über das Leben in Großbritannien. In einer Klasse sind manchmal bis zu 70 Kinder, weshalb es auch schon mal ganz schön drunter und drüber gehen kann. Nach den ersten paar Stunden ist Zeit für eine Pause. Wie andere Kinder auch, lieben Karabo und ihre Freunde es, draußen herumzurennen und Spaß zu haben.
Karobo erzählt: „Das ist eine Freundin von mir, ihr Name ist Reitumetse.“ „Hallo!“ „Wenn wir zusammen sind, spielen wir gerne Marounders , Tennis, Netball, Hopscotch, Tiki Twani oder Skipping. Ich mag diese Spiele.“
Nach der Pause geht der Unterricht weiter. Karabo und ihre Klasse haben jetzt Mathe und Geographie, wo sie viel über andere afrikanische Länder erfahren. Danach ist es Zeit für eine Vesperpause. Die Kinder bekommen Brot und Suppe von den Mitarbeitern der Schule. Man bringt also nicht sein Essen mit, sondern bekommt es in der Schule. Für manche der Kinder ist das die einzige Mahlzeit des Tages. Am Nachmittag werden die Kinder darin unterrichtet, wie man Zuhause Nahrung anbaut und im Garten arbeitet. Das ist für die Menschen in Lesotho sehr wichtiges Wissen.
Um 14 Uhr ist der Schultag zu Ende. Auf dem Nachhauseweg geht Karabo noch schnell in den Läden Morijas vorbei und kauft Essen für sich und ihre Familie, das sie nicht im eigenen Garten anbauen können. An einem kleinen Straßenstand kann man super leckere Orangen kaufen. In einem Minimarkt besorgt sie Dinge wie Salz. Solche Läden ähneln denen, die du auch von Zuhause kennst.
Was gibt es so nach der Schule zu tun?
Wenn Karabo nach dem Einkaufen Zuhause ankommt, hat sie noch einiges zu tun, bevor sie sich zurücklehnen und entspannen kann. Zuerst begutachtet Karabo den Keyhole-Garten. Das ist ein ganz spezieller Garten, in dem Gemüse und weitere Pflanzen wachsen können. Man kann in der Erde Material recyceln und alle diese Gärten sind gleich zu pflegen, sodass die Dorfbewohner sich gegenseitig helfen können. Außerdem kommen Mitarbeiter von Hilfsorganisationen nach Lesotho und zeigen den Menschen, wie sie am besten ihr Land bepflanzen können. Das ist ganz schön viel Arbeit, doch die ist es auf jeden Fall wert. Durch das gesunde Gemüse werden die Menschen satt und bleiben gesund. „In unserem Keyhole-Garten wachsen Chillis, Kohl, Spinat und rote Beete“, erzählt Karabo.
Was gibt es zu essen?
Wenn Karabo im Garten fertig ist, ist es Essenzeit. Weil Karabo das einzige Mädchen ist, wird von ihr erwartet, dass sie aus dem Gemüse im Garten für die Familie kocht. Manche der Gerichte isst man auch gerne in Europa. Andere hingegen kennt hier wirklich keiner.
„Das ist unser tägliches Essen. In diesem Topf habe ich Mealie Meal. Wir in Lesotho nennen es Papa. Hier drin ist gekochter Kürbis, wir nennen das Mokopu. In diesem Topf ist Kohl und hier drin ist Suppe.“
Nach dem Essen wird es langsam Zeit, ins Bett zu gehen. Aber davor muss sie noch ihre Mathehausaufgaben erledigen. Außerdem hilft sie ihrem Bruder beim Lernen. Karabo arbeitet sehr hart für die Schule, denn sie weiß, dass sie gute Noten braucht, um einen guten Abschluss zu machen und später einen Job zu bekommen.
Nach einem ermüdenden Tag geht Karabo ins Bett und fragt sich, wie das Leben für Kinder woanders auf der Welt so ist, zum Beispiel in Großbritannien oder in Deutschland. Sie schläft schnell ein und erholt sich für den nächsten anstrengenden Tag, der vermutlich wie der heutige ablaufen wird.