Marokko
Unterricht auf Arabisch und Französisch
Auch in Marokko müssen Kinder in die Schule gehen. Der Schulbesuch ist Pflicht für alle zwischen sechs und 15 Jahren. Anders als in vielen anderen afrikanischen Ländern werden auch tatsächlich fast alle Kinder eingeschult: 97 Prozent.
Weil das lange Jahre nicht so war, können auch nur 76 Prozent der Erwachsenen lesen und schreiben. Bei den jüngeren Marokkanern sieht es besser aus: 98 Prozent der jungen Männer und 97 Prozent der jungen Frauen haben diese Fähigkeiten. Die Anzahl steigt seit den letzten Jahren immer weiter. Umgekehrt gibt es aber immer noch zu viele Analphabeten.
Leider verlassen auch einige Kinder zu früh die Schule. Auf dem Land ist das stärker der Fall als in der Stadt. Die Schulpflicht wurde im Jahr 2002 immerhin angehoben auf die Zeit im Alter von 6 bis 15 Jahren. Vorher galt sie nur von 7 bis 13 Jahren.
Vorschulen besuchen nur die Hälfte aller Kinder. Häufig handelt es sich um Koranschulen. Die Kinder lernen dort den Koran auswendig. Dabei lernen sie dann auch schon lesen, schreiben und rechnen.
In der ersten und zweiten Klasse wird auf Arabisch unterrichtet. Ab der dritten Klasse werden Mathe und die Naturwissenschaften auf Französisch unterrichtet. Die Berbersprache Tamazight wird den Kindern seit 2003 ebenfalls beigebracht.
Von der Grundschule zum Abitur in Marokko
Die Grundschule umfasst in Marokko sechs Schuljahre. Daran schließen sich drei Jahre an der weiterführenden Schule an. Nur die Hälfte der 15-jährigen besucht allerdings noch eine Schule. Wer aber weiter zur Schule geht, kann dann das Abitur machen oder eine Schule für Berufsbildung besuchen.
Das Abitur heißt hier Baccalauréat, wie in Frankreich, kurz auch Bac genannt. Die Schüler haben die Wahl zwischen drei Zweigen, dem mathematisch-naturwissenschaftlichen, dem naturwissenschaftlich-experimentellen und dem literarisch-philosophisch-sprachlichen Zweig. Es gibt übrigens immer mehr Privatschulen in Marokko. Die wohlhabenderen Marokkaner schicken ihre Kinder gerne dorthin.