Niger
Die Tuareg - Leben in der Wüste
Die Tuareg leben in der Wüste. Sie sind traditionell Nomaden. Sie haben also keinen festen Wohnort, sondern ziehen mit ihren Kamelen umher. Die Kinder dieser Tuareg haben darum auch ein ganz anderes Leben, das sich auch von dem der anderen Kinder in Niger sehr unterscheidet. Es gibt allerdings auch Tuareg, die nicht mehr umherziehen, sondern sesshaft geworden sind und Felder bestellen oder Rinderzucht betreiben oder in die Stadt gezogen sind. Vor allem in Agadez in der Mitte des Landes leben viele Tuareg.
Die Tuareg, die noch als Nomaden leben, wohnen in Zelten aus Palmwedeln oder aus Leder. Bleiben sie länger an einem Ort, errichten sie Hütten aus Schilf. Die heißen Seribas. Die Schilfhütten besitzen zwei Eingänge. Eine Strohmatte dient als Windschutz davor.
Tuareg-Frauen, die Targia, tragen ein Kopftuch, bedecken ihr Gesicht aber nicht. Die Männer hingegen tragen einen Gesichtsschleier. Der heißt Tagelmust. Er bietet Schutz vor Sonne, Wind und Sand.
Der Tagelmust wird traditionell mit Indigo blau gefärbt. Er gilt als typisches Zeichen der Tuareg. Männer tragen oft auch ein Gewand aus diesem blau gefärbten Stoff, Frauen hingegen einen schwarzen Wickelrock mit einem lockeren Oberteil dazu.
Kamelmilch ist eine wichtige Nahrungsgrundlage bei den Tuareg. Sie wird frisch getrunken oder vergärt zu Dickmilch. Das typische Brot der Tuareg heißt Taguella. Es wird aus Mehl, Salz und Wasser gebacken und mit einer Soße gegessen. Getrunken wird außerdem vor allem grüner Tee.
Wo leben die Tuareg?
Die Tuareg leben in Afrika in der Sahara und in der Sahelzone. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich über die Staaten Algerien, Libyen, Mali, Burkina Faso und Niger. Insgesamt gibt es zwischen 1,5 und 3 Millionen Tuareg. Ihre genaue Anzahl kennt man nicht.
Sie selbst bezeichnen sich übrigens nicht als Tuareg, sondern je nach Land als Imajeghen (im Niger), als Imuhagh (in Algerien und Libyen) und als Imushagh (in Mali).