Nigeria
Schule in Nigeria
Die Kinder in Nigeria werden mit sechs Jahren eingeschult. Es besteht Schulpflichtbis zum 15. Lebensjahr. Dennoch schließen nur 71 von 100 Kindern die Grundschule ab. Vor allem auf dem Land gibt es oft gar keine, die sie besuchen könnten. Schulgeld muss man nicht bezahlen, die Schule ist also kostenfrei wie bei uns.
Doch wer zur Schule geht, muss eine Schuluniform tragen, und man muss Hefte mit in die Schule bringen. Vielleicht muss man auch mit dem Bus zur Schule fahren und auch das Mittagessen in der Schule ist nicht umsonst. Das alles kostet also dann wieder Geld, das nicht alle Familien haben.
Wer Glück hat, kann eine Schule besuchen wie die der Rochas Foundation. Fünf Schulen betreibt diese Organisation für arme Kinder. Wer hier aufgenommen wird, erhält Schulbücher, Schuluniform und Mittagessen kostenlos.
34 Jungen und sogar 41 Mädchen von jeweils 100 beenden die Junior Secondary School nicht. Ein großes Problem ist vor allem im Norden, dass die Bildung von Mädchen geringgeschätzt wird. Dort können besonders viele Frauen nicht lesen. Sie sind Analphabeten.
Das Schulsystem in Nigeria
Die Grundschule dauert sechs Jahre. Dann folgt für drei Jahre die weiterführende Schule. Sie heißt hier Junior Secondary School. Wer gute Noten hat und das Abitur machen möchte, muss drei weitere Jahre zur Schule gehen, auf die Senior Secondary School. Wer das schafft, kann auf die Universität.
Wer eine Universität abschließt, muss anschließend für ein Jahr ein soziales Jahr absolvieren. Das nennt sich Nationaler Jugenddienst.
Fehlende Ausstattung
Auf dem Land gibt es in Nigeria manchmal zwar eine Schule, aber kein Gebäude für die Schule. Dann wird im Freien unterrichtet. Oder es gibt ein Dach, aber keine Schulbänke. Es gibt meistens keine Toiletten und kein fließendes Wasser. Die Armut erschwert also die Bildung in Nigeria.
Terror und Almajiri
Im Norden von Nigeria, wo islamisches Recht gilt und die Terroristen von Boko Haram sich gegen westliche Bildung auflehnen, wurden viele Schulen geschlossen oder niedergebrannt.
Wenn es hier überhaupt noch Schulen gibt, sind das Koranschulen, die Tsangayu. Nur Jungen dürfen sie besuchen und sie lernen hier, den Koran auszulegen. Diese Jungen werden Almajiri genannt. Sie verlassen ihr Elternhaus, um den Koran zu studieren. Die Almajiri betteln in den Straßen für ihr Essen.
Es kommt übrigens sogar vor, dass Boko Haram Schüler entführt, so wie im Dezember 2020. Mehrere hundert Schüler verschwanden damals. Boko Haram fordert dann Lösegeld für die Kinder. Seit 2022 hat sich die Lage jedoch wieder etwas verbessert.