Senegal
Familien im Senegal
Die Familien sind groß im Senegal! Jede Frau bekommt im Durchschnitt 4,17 Kinder.
Gerne wohnen die erwachsenen Kinder mit ihren eigenen Kindern, Cousins und Cousinen oder sonstigen Verwandten gemeinsam in einem Haus. Welches Kind zu wem gehört, spielt keine Rolle. Etwa Gleichaltrige sehen sich als Cousins und Cousinen, auch wenn sie gar nicht wirklich miteinander verwandt sind.
Alles wird geteilt. Türen stehen immer offen. Ältere Geschwister helfen den Jüngeren und passen auf sie auf.
Wer ist die Erstfrau?
Weil im Islam mehrere Ehefrauen erlaubt sind, kommt auch das häufiger vor. Dann leben der Mann und seine Ehefrauen und die jeweiligen Kinder entweder in einem Haus zusammen oder jede Frau hat ein eigenes Haus. Je nachdem, ob die Ehefrau Erst- oder Zweit- oder Drittfrau ist, ist aber auch ihre Stellung. So feiert der Mann zum Beispiel die religiösen Feste mit der Erstfrau.
Der Vater bestimmt Volk und Religion
Kinder erhalten übrigens immer die Volkszugehörigkeit ihres Vaters, falls Vater und Mutter zwei verschiedenen Volksgruppen entstammen. Auch die Religion des Kindes wird immer die seines Vaters.
Ein Muslim kann durchaus eine Christin heiraten. Die Toleranz gegenüber der anderen Religion ist groß. Als wichtig wird angesehen, überhaupt an einen Gott zu glauben. Man feiert auch gemeinsam sowohl muslimische als auch christliche Feste wie Weihnachten oder Tabaski, das muslimische Opferfest.
Wohnen und Wasser
In den Dörfern leben die Menschen meistens in Hütten aus Lehm. Gedeckt sind sie mit Palmblättern. Fensterglas braucht man genauso wenig wie eine Heizung – es ist ja immer warm.
Toiletten haben die meisten Familien nicht. Man hockt sich hinter einen Busch! Es gibt allerdings Hilfsprojekte, über die Stehtoiletten gebaut wurden.
Wasser holt man aus einem Brunnen. Die meisten Menschen haben keinen Strom. In der Stadt gibt es überwiegend Steinhäuser, sie sind meist ein- oder zweistöckig. Hier ist die Versorgung mit fließendem Wasser und Strom besser.
Frauensache
Frauen sind für den Haushalt zuständig. Sie waschen die Wäsche (per Hand!), kochen zweimal am Tag ein warmes Essen und waschen hinterher alles ab, natürlich auch mit der Hand. Waschmaschinen oder Spülmaschinen gibt es nur in sehr reichen Familien und die sind selten im Senegal.
Um die Hirse zu Mehl zu verarbeiten, muss sie in riesigen Mörsern zunächst gestampft werden. Täglich mehrmals werden auch Zimmer und Hof gefegt – denn Staub und Sand sind allgegenwärtig. Viele Frauen verdienen aber auch Geld, arbeiten als Schneiderin oder verkaufen etwas auf dem Markt oder an der Straße.
Ibrahim und Awa - Namen im Senegal
Und wie heißen die Kinder im Senegal? Jungen heißen zum Beispiel Ibrahim, Mamdou, Amadou, Abdoul, Babacar, Lamine, Cheikh oder Moussa. Mädchen heißen Awa, Fatou, Anna, Marième, Yacine, Khadi oder Mariama. Typische senegalesische Nachnamen bei den Wolof, dem größten Volk im Senegal, sind Mboge oder Njie.
Kleidung und Frisuren
Frauen tragen sehr gerne Kleider aus bunten Stoffen und mit vielen Mustern. Meistens kaufen sie sich den Stoff dafür auf dem Markt und lassen sich das Kleid dann daraus schneidern. Meistens tragen sie auch ein Kopftuch aus dem gleichen Stoff dazu. Ein Stück Stoff lässt sich auch einfach als Rock umbinden. Sehr gerne tragen sie auch Ohrringe.
Wichtig ist auch die Frisur. Viele Frauen tragen übrigens Perücken! So sieht es aus, als hätten sie viele Haare! Mädchen lieben auch kleine Zöpfe und Corn Rows. Dabei werden die Haare sehr eng am Kopf geflochten, sodass es dann wie eine Reihe von Maiskörnern aussieht.
Was ist ein Gris-Gris?
Fast jedes Kind trägt ein Gris-Gris um den Hals, am Arm oder um die Hüfte. Das ist eine Kette, die als Glücksbringer dient. An der Kette sind Perlen, Muscheln oder kleine Ledertäschchen mit ähnlichem Inhalt befestigt. Die Gris-Gris sollen Glück bringen, Schmerzen abwenden oder Krankheiten abwehren. Man bekommt den Gris-Gris von einer Art Medizinmann, der die Naturreligion praktiziert.
Siehe auch Alltag im Senegal!