Senegal
Wirtschaft im Senegal
Der Senegal gehört zu den ärmeren Ländern der Welt. 2021 stand der Senegal im Human Development Index, der den Wohlstand der Länder vergleicht, auf dem 170. Platz von 191 Ländern. Gründe für die Armut und die schlechte Wirtschaft im Senegal sind zum Beispiel das Klima und die Lage (der gesamte Norden liegt in der Sahelzone) und auch das starke Bevölkerungswachstum. Nahrungsmittel und Wasser sind dadurch knapp. Auch fehlende Verkehrswege sind ein Problem. Es gibt allerdings einen internationalen Flughafen und Häfen an der Küste.
Die Einnahmen des Landes stammen zum größten Teil aus dem Bereich der Dienstleistungen, nämlich zu 59 Prozent. Die Industrie erwirtschaftet 24 Prozent und die Landwirtschaft 17 Prozent. Ins Ausland verkauft, also exportiert, werden vor allem Gold, Erdöl, Fisch, Phosphate und Erdnüsse.
Die Landwirtschaft und die Fischerei im Senegal
Obwohl nur 17 Prozent der Einnahmen des Landes aus der Landwirtschaft stammen, arbeiten hier 77 Prozent der Bevölkerung. Schlechte Ernten aufgrund von Wüstenbildung, Bodenerosion durch Abholzung, Überweidung, Dürren oder Wanderheuschrecken sind ein großes Problem.
Feldanbau erfolgt vor allem im Süden und im Norden am Senegalfluss. Viele kleine Bauern bauen für ihren eigenen Bedarf an. Reis, Hirse und Mais sind die wichtigsten Produkte, außerdem werden Tomaten, Bohnen, Melonen und Mangos geerntet.
Für den Export spielen Erdnüsse eine Rolle, allerdings kommen sie inzwischen nach dem Fisch. Erdnüsse werden vor allem im sogenannten Erdnussbecken angebaut. Das liegt im mittleren Westen des Landes, hat sich aber auch schon nach Süden in die Casamance ausgedehnt. Seit der Kolonialzeit werden hier Erdnüsse angebaut. 2021 war der Senegal der sechstgrößte Erdnussproduzent weltweit.
Wichtig für den Export sind auch Baumwolle und Gummi arabicum. Das wird zum Beispiel für die Herstellung von Künstlerfarben verwendet, früher auch viel zur Gummierung, etwa um Briefmarken "klebbar" zu machen. Zuckerrohr wird im Nordwesten, bei der Stadt Richard Toll, angebaut.
Die Viehhaltung umfasst Schafe, Ziegen, Rinder und Hühner. Fleisch muss aber genau wie Reis und Milch zusätzlich importiert werden, weil die im Land produzierten Waren nicht ausreichen.
Fischfang ist für die Wirtschaft des Landes sehr wichtig. Illegale (nicht-erlaubte, ungesetzliche) Fischerei ist jedoch ein Problem. Es verstößt gegen das Gesetz, wenn man ohne Erlaubnis fischt. Das geschieht auch durch ausländische Fischereiflotten.
Industrie: Phosphate und Eisenerz
Der Abbau von Gold und Erdöl gehört zu den Haupteinnahmequellen der Industrie. Zu den weiteren Bodenschätzen, die im Senegal abgebaut werden, zählen Phosphate und Eisenerz.
Es gibt Lebensmittelindustrie, vor allem für Fisch, Erdnüsse und Zucker, außerdem chemische Industrie und Textilverarbeitung.
Dienstleistungen
Dienstleistungen machen den größten Anteil an der gesamten Wirtschaft des Senegal aus. Vor allem Transport und Telekommunikation spielen hier eine wichtige Rolle, zunemhend auch der Tourismus. 2017 kamen 1,3 Millionen Touristen ins Land. Finanzen spielen eine geringere Rolle. Wirtschaftliches Zentrum ist Dakar, die Hauptstadt.