Sierra Leone
Gehen die Kinder in Sierra Leone zur Schule?
Die Kinder in Sierra Leone werden mit sechs Jahren eingeschult. Zur Grundschule gehen sie sechs Jahre lang, anschließend folgt die weiterführende Schule. Nach der 9. Klasse kann man seinen Abschluss machen. Wer noch weitere drei Jahre zur Schule geht, kann mit dem Abitur abschließen. Schulpflicht besteht für neun Jahre.
Allerdings erreichen nur wenige Kinder dieses Ziel. Viele Kinder gehen nämlich überhaupt nicht zur Schule. Obwohl der Bürgerkrieg (siehe unter Geschichte) nun schon viele Jahre beendet ist, hat er noch immer Auswirkungen auf die Bildung der Kinder. Denn in dieser Zeit wurden viele Schulen zerstört. Allein 1270 Grundschulen wurden dem Boden gleichgemacht. Ihr Wiederaufbau dauerte lange. Es fehlte auch an Lehrern.
Als 2014 die Krankheit Ebola ausbrach, warf auch das die Chancen auf Bildung zurück. Denn die Schulen wurden geschlossen, damit sich niemand dort ansteckt. So gingen selbst die Kinder, die sonst zur Schule gingen, nun monatelang nicht hin.
Hinzu kommen viele Probleme, die in ganz Westafrika dazu führen, dass Kinder nicht in die Schule gehen: Der Weg zur nächsten Schule ist zu weit, die Eltern haben kein Geld für Schuluniformen oder Schulhefte, die Kinder sollen den Eltern zu Hause helfen oder werden gar arbeiten geschickt. In Sierra Leone betrifft das ein Viertel aller Kinder. Für Mädchen sieht die Lage oft noch schlechter aus. Ihre Bildung achtet man wenig, sie sollen zu Hause im Haushalt helfen, früh heiraten und Kinder bekommen.
So kommt es, dass fast die Hälfte der erwachsenen Sierra Leoner nicht lesen und schreiben kann. Immerhin verbessert sich die Lage seit einiger Zeit. Die Schulen wurden wiederaufgebaut. 2004 wurden Schulgebühren für Grundschulen abgeschafft. 2019 wurden nur 2 von 100 Kindern nicht eingeschult. Noch immer beenden aber nur 64 von 100 Kindern die Grundschule dann auch.