Afghanistan
Wie leben Menschen in Afghanistan
In den Nachrichten hören wir oft von Afghanistan, weil es dort immer wieder Anschläge gibt. Zwar herrscht offiziell kein Krieg mehr, aber Bombenexplosionen und Selbstmordattentate kommen weiterhin vor. Auch die Taliban, die das Land regieren, können keine vollständige Sicherheit garantieren.
Trotz dieser schwierigen Lage haben die Menschen in Afghanistan einen Alltag – mit vielen Herausforderungen, aber auch mit kleinen Lichtblicken.
Was gehört zum Alltag?
Die meisten Menschen versuchen, ihr Leben so gut wie möglich zu gestalten. Sie gehen einkaufen, kochen für ihre Familien, manche gehen zur Arbeit. Kinder spielen auf der Straße, lachen, rennen und lassen sich vom Ernst des Lebens nicht alles nehmen.
Abends versammelt sich oft die ganze Familie vor dem Fernseher. Besonders beliebt ist eine indische Familienserie, die jeden Tag um 20:30 Uhr läuft. Dann wird gemeinsam geschaut, gelacht und mitgefiebert – so wie in vielen anderen Ländern auch.
Was ist schwierig?
Gleichzeitig gibt es viele Probleme. Viele Menschen haben nicht genug Geld, um sich ausreichend Essen, Kleidung oder Medikamente zu kaufen. Stromausfälle sind häufig, und in manchen Regionen gibt es kein sauberes Trinkwasser.
Die Schulen sind zwar offen, aber vor allem Mädchen dürfen oft nicht zur weiterführenden Schule gehen. Frauen haben es schwer, Arbeit zu finden oder sich frei im Land zu bewegen.
-
Menschen beim Einkaufen in Kabul. [ © carol mitchell / CC BY-ND 2.0 ] -
In Kabul gehen viele Menschen ihrem ganz normalem Alltag nach. Ganz ohne Risiko ist das nicht. [ © carol mitchell / CC BY-ND 2.0 ] -
Das Reinigen von Teppichen gehört zu einem normalen Alltagsleben auch dazu. [ © Paul Scott / CC BY-SA 2.0 ] -
Der Krieg ist in Afghanistan immer noch gegenwärtig. Mittlerweile auch schon als touristische Attraktion. [ © Todd Huffman / CC BY 2.0 ] -
Straße auf dem Land in Afghanistan. [ © Steve Evans / CC BY 2.0 ] -
Ein Burkashop in Kabul. [ © Lenitha / CC BY-SA 3.0 ]
Wusstest du?
Afghanistan gehört heute zu den Ländern mit der höchsten Kindersterblichkeit weltweit. Ein Grund dafür ist die schlechte medizinische Versorgung, besonders auf dem Land. Auch mangelnde Ernährung und fehlende Impfungen spielen eine Rolle.
Vor und nach der Machtübernahme der Taliban
Wie war das Leben vor 2021?
Bevor die Taliban im Jahr 2021 die Macht in Afghanistan übernahmen, war das Leben dort zwar nicht einfach, aber es gab viele Hoffnungen auf eine bessere Zukunft. Mädchen durften zur Schule gehen, junge Frauen studierten und arbeiteten später als Ärztinnen, Lehrerinnen, Journalistinnen oder Richterinnen. Manche Frauen waren sogar Mitglieder im Parlament, also in der Politik.
Damals galt eine Verfassung, also ein Gesetz, das allen Menschen – auch Frauen – bestimmte Rechte zusprach. Zwar wurden diese Rechte nicht immer eingehalten, aber es gab zumindest die Möglichkeit, sich darauf zu berufen.
Was hat sich seit 2021 verändert?
Als die Taliban 2021 die Regierung gestürzt und die Macht übernommen haben, hat sich im Alltag der Menschen sehr viel verändert – vor allem für Frauen und Kinder.
- Mädchen dürfen heute in vielen Regionen nicht mehr zur Schule gehen.
- Frauen dürfen oft nicht mehr arbeiten – vor allem nicht in Berufen, in denen sie mit der Öffentlichkeit zu tun haben.
- Viele Ärztinnen, Lehrerinnen oder Journalistinnen mussten ihre Arbeit aufgeben.
- Es gibt keine Verfassung mehr, die ihre Rechte schützt.
Wie geht es den Menschen heute?
Das Leben ist für viele sehr schwer geworden. Die Wirtschaft funktioniert kaum noch, viele Menschen verdienen zu wenig Geld, um ihre Familien zu versorgen. Besonders hart trifft es die Kinder:
- Viele Kinder leiden unter Hunger und Krankheiten.
- Die Kindersterblichkeit ist hoch – das heißt, mehr Kinder als in vielen anderen Ländern sterben, bevor sie fünf Jahre alt sind.
- Medikamente und ärztliche Hilfe sind oft schwer zu bekommen.