Afghanistan
In früher Zeit
Auf dem Gebiet des heutigen Afghanistan lebten auch schon vor tausenden von Jahren Menschen. Diese betrieben Ackerbau, zogen meist in die Nähe von Oasen und bauten auch schon städteähnliche Siedlungen.
Ab 500 v. Chr. zählte die Region zum großen Reich der Perser. Nachdem Alexander der Große das Land erobert hatte, beherrschten seine Nachfolger das riesige Reich. Dies teilte sich in ein östliches, von den Parthern regiertes, und ein westliches, von den Sassaniden regiertes Land.
Einfluss des Buddhismus
Vor allem im östlichen Teil Afghanistans verbreitete sich der Buddhismus. Davon zeugen auch heute noch Tempel und Buddhafiguren in dieser Region. Es wechselten sich verschiedene Herrscher und Reiche ab, bis die Araber den Islam in die Region brachten. Doch der Islam setzte sich in dieser Region nicht so leicht durch wie in anderen Gegenden. Letztlich kam es aber doch zur Verbreitung des sunnitischen Islam und zu einer wirtschaftlichen Blütezeit, die erst durch den Angriff der Mongolen im 13. Jahrhundert wieder beendet wurde. Die Mongolen zerstörten vieles in der Region. In der Folge wechselten sich immer wieder Herrscher ab, wobei bedeutende Städte wie Herat oder die heutige Hauptstadt Kabul oft verschiedenen Herrschern unterstanden. Herat unterstand den Persern und Kabul gehörte zu Indien. Kandahar lag quasi in der Mitte.
Wer sind die Paschtunen?
Eine wichtige Rolle in der Geschichte Afghanistans spielte und spielt der Stamm der Paschtunen. Diese stammen aus dem Gebiet des heutigen Afghanistan und lehnten sich immer wieder gegen fremde Herrscher im Land auf. Vor allem die Perser wurden bekämpft. Eine wichtige Rolle spielte ein Paschtune mit dem Namen Ahmad Schah Durrani. Er schuf Mitte des 18. Jahrhunderts ein eigenständiges Königreich, das im Osten Persiens lag. Der Paschtune fand die Zustimmung verschiedener Stämme wie der Tadschiken, Usbeken, Turkmenen, Kirgisen und der Hazara. Seit diesem Zeitpunkt spricht man von einem "Staat Afghanistan". Damals war es noch ein selbstständiges Königreich im Osten von Persien. Dennoch wird Durrani als der Begründer Afghanistans gesehen. Die Bezeichnung "Afghanistan" als offizieller Name eines Staates wurde aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts eingeführt.
Das moderne Afghanistan entsteht
Eine weitere wichtige Person für die Geschichte Afghanistans war Abdur Rahmann Khan. Er war von 1880 bis 1901 Emir von Afghanistan. Während er über Afghanistan herrschte, kam es zur Festlegung der Grenze, die er als Staatsoberhaupt nicht selbst vornahm, sondern die von Großbritannien und Russland vorgenommen wurden.
Teilung des Gebietes der Paschtunen
Ein wichtiges Datum war das Jahr 1893, in dem man eine Teilung zwischen Afghanistan und Indien vornahm, das damals noch zum Kolonialreich Großbritanniens zählte. Gleichzeitig geteilt wurde aber auch das Gebiet, in dem der Stamm der Paschtunen wohnte. So gehörte der eine Teil nun zu Afghanistan, der andere Teil zum späteren Pakistan (zu dieser Zeit noch Teil von Britisch-Indien). Die Paschtunen blieben fast durchgehend die Herrscher über Afghanistan.