Bahrain
Echt oder unecht?
Perlen entstehen dann, wenn ein Fremdkörper wie ein Sandkorn in eine Muschel gerät und die Muschel sich gegen den Eindringling zur Wehr setzt. Mit Perlmutt, das die Muschel absetzt und um den Fremdkörper legt, schützt sie sich gleichzeitig davor.
Bei einer Zuchtperle nutzt man diesen klugen Schachzug der Natur, indem man künstlich der Muschel einen Fremdkörper einsetzt und sie automatisch wieder Perlmutt bildet.
Der Unterschied zwischen einer echten und unechten Perle ist übrigens gar nicht so einfach festzustellen. Eine Zuchtperle ist letztlich ebenso in einer Muschel entstanden. Nur unter dem Mikroskop kann man das erkennen.
Von echten und von falschen Perlen
Lange Zeit galt Bahrain als der Ort, an dem die feinsten Naturperlen der Welt gefunden wurden. Das hing auch damit zusammen, dass sich Austernbänke nahe Süßwasserquellen befanden, was günstige Bedingungen für Perlen bildete. Über Jahrhunderte war Bahrain das Zentrum der Perlenfischerei im Golfgebiet.
Doch die Perlen‑Wirtschaft ging zurück – nicht allein durch die Einführung von Zucht‑ bzw. Kulturperlen, sondern auch durch Umwelt‑ und wirtschaftliche Veränderungen. Heute wird in Bahrain zwar noch nach Naturperlen gefischt und mit diesen gehandelt, aber mit vielen Einschränkungen. Besonders bemerkenswert: Der Handel mit Zucht‑ oder Kulturperlen ist in Bahrain gesetzlich verboten. Bahrain ist weltweit das einzige Land mit einem solchen Verbot.
5 Fakten zur Perlenfischerei in Bahrain
- Bahrain war berühmt für seine Naturperlen – sie galten früher als die schönsten der Welt.
- Die Perlen wurden aus Muscheln geholt, die im warmen Wasser des Golfs lebten – oft nahe Süßwasserquellen.
- Schon im Altertum, vor über 2.000 Jahren, wurden in Bahrain Perlen gesammelt und verkauft.
- Heute ist der Handel mit Zuchtperlen in Bahrain verboten – das gibt es sonst in keinem anderen Land der Welt.
- Die alte Kunst der Perlenfischerei wird in Bahrain bewahrt: Es gibt Museen, Schutzgebiete und sogar Tauchkurse für Naturperlen.