Bangladesch
Lucy ist Milon begegnet:
Plötzlich in Dhaka
Vor kurzem bin ich Milon in Bangladesch begegnet. Er lebt hier in der Hauptstadt Dhaka als Straßenkind. Doch nach Dhaka ist er nicht freiwillig gekommen. Mit sieben Jahren lief er vor seinem Stiefvater weg, der ihn geschlagen hat, und arbeitete als Hafenarbeiter. Dort sollte er ein Schiff beladen und wurde ohne Absicht mitgenommen. So strandete er in Dhaka, das ist die Hauptstadt von Bangladesch. Dies ist eine riesige Stadt mir sehr viel Lärm und Schmutz und hier musste sich Milon ohne Eltern und ohne Hilfe irgendwie durchschlagen.
Das Leben auf der Straße
Ohne Familie oder Freunde war Milon nun also völlig allein in der überfüllten Stadt Dhaka und hatte gar nichts. Aus Not bettelte er auf der Straße. Doch nie gab es genug zu essen, so dass sein Magen immer knurrte. In Bangladesch gibt es viele bettelnde Kinder, die oft gerade so genug bekommen, um einen weiteren Tag zu überstehen.
Nachts schlief Milon auf den harten Steinböden irgendwo in einer Unterführung. An richtig tiefen Schlaf war hier fast nie zu denken, immer musste er Angst haben. Er träumte schlecht und dachte immer wieder an Menschen, die ihn schlagen würden, wie es einst sein Stiefvater getan hatte. Viele Kinder in Bangladesch teilten damals sein Schicksal und tun es noch heute. Warme Mahlzeiten, ein warmes Bett und Menschen, die für einen da sind - das alles ist ganz und gar nicht selbstverständlich.
Hoffnung für Milon
Doch dann fand er einen Freund mit Namen Abdullah, der ihm half. Er zeigte ihm eine Zufluchtsmöglichkeit, nämlich das Zentrum für Straßenkinder. Hier kann Milon jetzt nicht nur schlafen, sondern er geht von dort zur Schule und hat Freunde gefunden. Alle Kinder, die in dem von UNICEF betreuten Zentrum leben, erhalten zu essen, können sich dort waschen und fühlen sich sicher. So hofft Milon auf eine bessere Zukunft, auf eine Ausbildung und irgendwann auf einen Job, von dem er gut leben kann.
Leben in Bangladesch
Gut möglich, dass Milon diese oder so ähnliche Orte und Menschen in Bangladesch selbst schon gesehen hat.