Bangladeschs Flagge Bangladesch

Bangladesch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Die Region des Mündungsdeltas der beiden Flüsse Ganges und Brahmaputra blickt auf eine lange Geschichte zurück. So gibt es schriftliche Zeugnisse über die Bengalen, die Bewohner dieser Gegend, die bis ins 4. Jahrhundert zurückreichen. Im Mittelalter wurde die Region zum Herrschaftsgebiet muslimischer Fürsten, später dann Provinz des Indischen Reiches mit der Hauptstadt Dhaka. Das Mogulreich brach 1707 auseinander und Bengalen war unabhängig. Diese Unabhängigkeit sollte nicht lange währen, denn es kamen die Briten und herrschten von 1757 bis 1947 über die gesamte Region, auch über die Gebiete des heutigen Indien und Pakistan. Schon 1905 versuchte man, das Land zu teilen: Der Westen sollte zu einer hinduistischen und der Osten zu einer muslimischen Provinz werden.

Der Bangladesch-Krieg

Bis 1947 gehörte Bangladesch genauso wie Indien und Pakistan zu Britisch-Indien. In diesem Jahr wurde das Land aus der Abhängigkeit von Großbritannien entlassen und es bildeten sich zunächst zwei Staaten: Indien und Pakistan. Während Pakistan ein muslimischer Staat wurde, leben in Indien vornehmlich Menschen der hinduistischen Religion. Allerdings ist Indien ein weltlicher Staat. Das bedeutet, dass Staat und Religion getrennt sind. Ost- und Westpakistan bildeten den neu geschaffenen Staat Pakistan. 1970 kam es zu gewaltsamen Unruhen, da ostpakistanische Vertreter die Mehrheit in der Nationalversammlung erreichten. So begann die westpakistanische Regierung einzugreifen und die Menschen in Ostpakistan zu unterdrücken. In der Folge mussten Millionen Menschen fliehen. Die meisten flohen nach Indien. Diese Auseinandersetzung wird auch als Bangladesch-Krieg bezeichnet.

Ende und Auswirkungen des Krieges

Am 16. März 1971 wurde Ostpakistan unabhängig und nannte sich von da an "Bangladesch". Doch damit waren die Kämpfe nicht beendet, sondern es kam zu weiteren heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen. Indien griff ein und unterstützte die Bengalen in ihren Freiheitsbestrebungen gegen Pakistan. Nach Informationen der bengalischen Regierung kamen während der Kämpfe um die Unabhängigkeit des Landes drei Millionen Menschen ums Leben. Außerdem flohen sehr viele nach Indien. Manchen glauben, dass vor allem die 20 Millionen Flüchtlinge, die aus dem Kriegsgebiet nach Indien kamen, das Eingreifen Indiens auslösten.

Nach dem Krieg

Nachdem Bangladesch seine Unabhängigkeit ausgerufen hatte, wurde das Land erstmals zu einer parlamentarischen Demokratie. Als es in Folge der schweren Zerstörungen durch den Krieg aber vermehrt zu Problemen wie zum Beispiel Hungersnöten im Land kam, folgten mehrere Militärputsche. Erst 1990 konnte wieder eine parlamentarische Demokratie errichtet werden, was durch einen Volksaufstand erreicht wurde. Dieses politische System besteht in Bangladesch bis heute.

Scheich Hasina Wajed als Premierministerin in Bangladesch

Scheich Hasina Wajed wurde 2009 zum ersten Mal und 2014 zum zweiten Mal Premierministerin von Bangladesch. Auch 2018 konnte sie sich wieder durchsetzen, wobei es bei der Wahl zu schweren Zusammenstößen zwischen Anhängern und Kritikern der Regierung kam, der Betrug vorgeworfen wurde. Die Regierungschefin regierte das Land zunehmend autoritär und ging oftmals hart gegen ihre Kritiker vor.

Heftige Proteste in Bangladesch im Juli 2024

Dies führte letztlich auch zu heftigen Protesten im Juli 2024. Hier ging es um eine Regelung, dass nur bestimmte Personen, die der Staat zu “Kriegshelden” erklärt hatte leichteren Zugang zu staatlichen Stellen und Ämtern gehabt hätte. Dies hätte bedeutet, dass deshalb die Leute, die der Regierung nahe standen, Vorteile gehabt hätten. Dagegen werhten sich die Demonstrationen. Diese weiteten sich dann aus und richtetetn sich gegen die Ministerpräsidentin. Es gab Tote, vor allem durch Schüsse durch die Polizeit. Am Ende trat Hasna Wajed zurück und machte den Weg zu deokratischen Wahlen frei. Seit 8. August 2024 wird ddas Land von einer Übergangsregierung durch den Premierminister Muhammad Yunus geführt. 

letzte Aktualisierung am 08.11.2024