Bhutan
Tourismus nur im kleinen Rahmen
In Bhutan gilt Glück mehr als Reichtum und dieser Anspruch ist sogar in der Verfassung verankert. Trotzdem zählt das Land zu den ärmsten Ländern der Welt. So verschließt sich Bhutan dem Massentourismus. Wer ins Land einreist, der muss so eine Art "Eintrittsgeld" zahlen. Das sind circa 250 Euro, die dann allerdings mit Hotelübernachtung und Essen verrechnet werden können.
Nur eine Luftgesellschaft fliegt die Touristen ins Land und das ist eine bhutanische. Die Reisebüros in Bhutan legen fest, wohin die Touristen reisen dürfen und organisieren die Touren. Andere Reiseagenturen aus dem Ausland sind nicht zugelassen. Die Busfahrer sind Einheimische, die Taxifahrer auch und die Reiseführer sowieso.
Bhutaner bleiben unter sich
Kontakt zu den Bewohnern des Landes, die nicht im Tourismus arbeiten, ist allerdings strengstens verboten. Nicht allzu viele Hotels entsprechen unserem Standard. So gibt es weniger Touristen und weniger Verkehr und da die Umweltschutzbestimmungen des Landes sehr streng sind, glaubt so mancher Besucher des Landes, im Paradies zu weilen. Sind doch die Einwohner des Landes um einiges entspannter als anderswo und hat das Land weniger als seine großen Nachbarländer mit Umweltzerstörung und den Folgeproblemen des Tourismus zu kämpfen.
Kann Bhutan sich weiter abschotten?
Während in Bhutan die alten Traditionen weiterleben, religiöse Feste gefeiert werden und viele alte Riten wichtig sind, dringt die Moderne ins Land und weckt Bedürfnisse. Das Internet und das Fernsehen tragen ihren Teil dazu bei. So kennen viele Kinder in Bhutan die Musik, die Kinder in Berlin, in London, in Tokio oder in Neu-Delhi hören. Und nicht nur in den Städten sitzen die Menschen vor den Fernsehapparaten, auch auf dem Land, wenn es dort Anschlüsse gibt, sitzen sie da und staunen, was in der Welt so alles vor sich geht. Vor einigen Jahren hat sie dies noch gar nicht interessiert.
Auch in Bhutan ist die Welt nicht "heil"!
So ist Bhutan ein Land, das zwischen der Moderne und Tradition hin- und hergeworfen wird. Einerseits will man der Jugend die Chancen nicht verbauen, in unserer Welt der Globalisierung mit all ihren technischen Herausforderungen klarzukommen.
Gleichzeitig versucht man immer noch die "heile Welt" zu wahren, die aber - bei genauerem Hinsehen - auch nicht überall so heil gewesen ist. So hat auch Bhutan heute mit Problemen zu kämpfen, die es früher nicht gab, wie der hohen Arbeitslosigkeit, dem steigenden Drogenproblem und vielem mehr.
Generation Z in Bhutan
Auch wenn sich Bhutan lange Jahre abgeschottet hat und auch noch heute auf Tradition setzt, macht die Moderne auch vor Ländern wie Bhutan nicht halt. Die jetztige Generation, oft auch als Generation Z bezeichnet, wurde mit Fernsehen und Internet groß. Sie können also vergleichen, was jungen Leuten zuvor oft gar nicht möglich war. Doch viele junge Menschen sehen ihre Zukunft nicht mehr Bhutan, was dem kleinen Land noch eine ganze Menge Probleme bereiten wird.
Doch junge Leute in Bhutan sind mittlerweile besser ausgebildet. Die Schule ist ja kostenlos und sie lernen auch Englisch, so dass sie sich in vielen Ländern der Welt auch zurechtfinden könnten. So stellt die bessere Schulbildung auch ein Problem dar. Junge Menschen würden einen Arbeitsplatz in der Landwirtschaft finden. Doch viele wollen in ganz anderen Bereichen arbeiten und suchen deshalb ihr “berufliches Glück” eben nicht mehr im Land des Glücks.