Brunei
Einführung der Scharia
2014 wurde in Brunei die Scharia eingeführt. Doch was heißt das? Menschenrechtsorganisationen liefen Sturm, als sie von den Plänen des Sultans erfuhren. So sollten nun bestimmte Verfehlungen nach den strengen Gesetzen der Scharia bestraft werden können. Und diese Strafen sind hart. Steinigung und Peitschenhiebe gehören dazu und im schlimmsten Fall die Todesstrafe. Wer den Koran beleidigt oder Ehebruch begeht, kann mit dieser Art von Strafe rechnen. Bevor der Sultan die Scharia einführte, reiste er nach Saudi-Arabien, um sich hier darüber zu informieren. Welche Folgen diese Form der Rechtsprechung nun tatsächlich haben wird, weiß man noch nicht. In vielen islamischen Ländern fallen vor allem Frauen den harten Strafen wie Steinigung zum Opfer.
Anwendung der Scharia
Findest du auf der Karte Brunei? Am besten suchst du erst einmal in Südostasien, das liegt grob über Australien (also rechts bzw. östlich auf der Weltkarte). In Indonesien und anderen Staaten in dieser Region wird die Scharia meistens regional unterschiedlich angewendet. Das sieht man daran, dass die meisten Inseln orange sind. Wie finden wir jetzt Brunei? Vielleicht erinnerst du dich, dass Brunei sich die Insel Borneo mit Malaysia und Indonesien teilt. Alle drei Staaten wenden die Scharia unterschiedlich an, die Insel hat also drei verschiedene Farben. Hast du sie gefunden? Wie du siehst, ist sie Orange (Indonesien), Gelb (Malaysia) und hat auch einen Klecks Lila (Brunei). In Brunei hat die Scharia volle Gültigkeit.
Was denken die Bewohner?
Und die Bewohner? In Brunei hält man sich mit Kritik zurück, auch und vor allem mit Kritik am Staat und am Sultan. Dafür genießen große Teile der Bevölkerung ein sorgenfreieres Leben als der Durchschnitt der Menschen in Asien. Sie erhalten kostenlose Bildung und dürfen sich über ein Gesundheitssystem freuen, das sie ebenfalls nichts kostet. Doch für dieses wirtschaftlich bessere Leben zahlen sie mit ihrer persönlichen Freiheit.