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Die Wallace-Linie

Die Bedingungen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt sind in Indonesien sehr gut. Das Klima ist gemäßigt und die Böden vulkanischen Ursprungs eignen sich für das Wachstum vieler Pflanzenarten. Aufgrund der Größe des Landes unterscheiden sich die Tier- und Pflanzenwelt in Indonesien. In einem Teil des Landes (dem westlichen Teil) leben Tiere, die auf dem asiatischen Kontinent eine Heimat finden. Im östlichen Teil finden sich viele Tiere des australischen Kontinents. Die Tierwelt ist also sehr unterschiedlich. Diese Grenze bezeichnet man auch als Wallace-Linie. Benannt wurde diese Linie nach einem Naturwissenschaftler namens Alfred Russel Wallace. Die Linie verläuft im Süden zwischen Bali und Lobok und im Norden zwischen Borneo und Sulawesi. So leben zum Beispiel auf Sulawesi und weiter im Osten Beuteltiere, die es westlich davon - auf der asiatischen - Seite eben nicht gibt. Wo genau diese Trennungslinie läuft, kannst du auf dieser Karte gut erkennen.  

Warum gibt es so viele verschiedene Tiere?

Du musst dir vorstellen, dass Teile Indonesiens, wie Java, Sumatra, Kalimantan und Bali, vor langer Zeit mit dem asiatischen Kontinent verbunden waren. Neuguinea allerdings gehörte zum australischen Kontinent. Die großen Säugetiere Asiens wie die Elefanten oder Tiger gibt es auf dem australischen Kontinent nicht. Dafür leben hier mehr Vogel- und Insektenarten und viele Reptilien. So findest du Baumkängurus nur in West-Neuguinea. Der Sumatra-Tiger lebt in Sumatra und dort in einem Nationalpark. Ebenfalls berühmt ist Sumatra für die Orang-Utans. Diese sind die größten Baumbewohner auf der Erde und haben auffallend lange Arme. Da auch diese Affenart mittlerweile bedroht ist, werden sie in einem Nationalpark geschützt. Ebenfalls bedroht ist der Sumatra-Elefant.

Andere Insel - andere Tiere!

Java

Auf der Insel Java haben wilde Stiere, die Banteng heißen, eine Heimat. Auch das Java-Nashorn lebt auf Java und ist vom Aussterben bedroht. Diese Nashörner werden leider von Wilderern gejagt, da ihren Hörnern vor allem in der chinesischen Medizin heilende Wirkung zugeschrieben wird. Es gibt verschiedene Gesetze, die das Wildern verhindern sollen, doch leider fallen trotzdem noch Tiere den Wilderern zum Opfer.

Kalimantan (Borneo) und Kleine Sundainseln

Auf der Insel Kalimantan, die wir meist Borneo nennen, gibt es Süßwasser-Delfine und auch Rüsselaffen.

Der längste Waran der Welt, der Komodowaran, lebt auf einigen der Kleinen Sundainseln, zum Beispiel auf Komodo und Flores. Er ist nur dort und nirgendwo sonst zu finden. Solche Tierarten werden als endemisch bezeichnet. Der Komodowaran wird bis zu drei Metern lang und bis zu 170 Kilogramm schwer. Er erreicht ein Alter von über 100 Jahren. Komodowarane sehen ein bisschen wie Drachen aus. Sie fressen häufig Aas - nachdem sie das Tier zuvor selbst totgebissen haben. Gejagt werden vor allem kleine Reptilien und Vögel, aber auch Mähnenhirsche und Wildschweine.

Sulawesi

Auf der Insel Sulawesi lebt eine ganz spezielle Katzenart, die Zibet-Katze. Diese verdaut Kaffeebohnen und scheidet diese aus. Daraus wird dann ein spezieller und sehr teurer Kaffee gewonnen. Ebenso auf Sulawesi findet man den Tarsier-Affen, das ist der kleinste Affe der Welt, der nur 120 Gramm schwer wird. Auch er überlebt in einem Nationalpark auf der Insel Sulawesi.

Ein weiterer Affe lebt auf Sulawesi und kleineren Nachbarinseln: der Schopfmakak. Der heißt so, weil er einen langen Haarschopf auf dem Kopf trägt. Schopfmakaken haben ein schwarzes Fell, schlafen in den Bäumen des Regenwaldes, leben in Gruppen von fünf bis 25 Affen und fressen gerne Früchte.

Neuguinea

Auf der australischen Seite entdeckt man eine bunte und vielfältige Vogelwelt. Dazu zählt zum Beispiel auch der Paradiesvogel, der - wie der Name schon sagt - zu den schönsten Vögeln der Welt zählt.

letzte Aktualisierung am 18.05.2020