Indonesien
Armut in Indonesien
50 von 100 Indonesiern gelten heute noch als arm, obwohl das Land wirtschaftlich gewachsen ist. In manchen Regionen liegt die Zahl auch noch höher. Ein Problem ist die wachsende Ungleichheit im Land. So gibt es einige reiche Indonesier, während viele Menschen in großer Armut leben. Die Wirtschaft wächst, doch haben nicht alle Indonesier etwas von diesem Wirtschaftswachstum. Indonesien hat sich dem freien Markt geöffnet. Nicht alles wird von der Regierung vorgegeben, dennoch gibt es noch viele Unternehmen, die dem Staat gehören.
Wirtschaft in Indonesien (Java): Folgen des Industriewachstums
Java ist die wirtschaftlich wichtigste Insel der insgesamt mehr als 17.000 Inseln, die Indonesien ausmachen. Auf Java leben auf wenigen Prozent der gesamten Landesfläche 60 von 100 Menschen. Indonesien ist sehr reich an Bodenschätzen und führt Kohle, Zinn, Kupfer, Bauxit und Gold aus. So liegt die größte Goldmine der Welt in Indonesien. Beim Abbau von Erzen wird der Abfall oft in die Flüsse gekippt, was wieder zu einer Schädigung der Umwelt führt. Wenn Schwermetalle ins Wasser kommen, hat das Folgen für das Trinkwasser. Das giftige Wasser können Menschen nicht mehr trinken, aber auch Fische sterben und das Wasser vergiftet den Boden für die Landwirtschaft. Erdöl muss allerdings mittlerweile eingeführt werden, weil nicht mehr so viel Erdöl gefördert wird und der Energiebedarf steigt, da die Industrie wächst. Die meisten Exporte gehen nach Japan, China und Singapur, aber auch in die USA.
Landwirtschaft in Indonesien
Indonesien exportiert Produkte aus der Landwirtschaft, wie Palmöl, Gewürze, Soja, Kautschuk, Kakao, Tee, Kaffee und Tabak. 36 von 100 Indonesiern sind in der Landwirtschaft beschäftigt, wobei das wichtigste Produkt der Reis bleibt. Auch dieser wird zu einem großen Teil auf der Insel Java angebaut. Problematisch ist der steigende Anbau von Ölpalmen, aus deren Früchten das Palmöl gewonnen wird. Um Platz für die Plantagen zu schaffen, müssen viele Wälder weichen und werden gerodet. Palmöl ist das am meisten verwendete Pflanzenfett der Welt, und dessen Verbrauch hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre verdoppelt. Der WWF schätzt, dass fast jedes zweite Produkt, das du im Supermarkt kaufst, Palmöl enthält. Du findest es nicht nur in Waschmitteln oder Kosmetik, sondern auch in vielen Schokoriegeln, in Eis oder sogar in der Pizza. Und Indonesien ist das Land, das am meisten Palmöl weltweit herstellt, die Hälfte dieses Öls stammt von dort.
Protest gegen die Zerstörung der Regenwälder
Industrie und Dienstleistung in Indonesien
Innerhalb der Industrie ist die Herstellung von Nahrungsmitteln bedeutsam, aber auch die Produktion von Kleidung oder Leder. Ebenfalls wächst der Tourismus in Indonesien. Mittlerweile gibt es für diesen Bereich sogar einen eigenen Minister, der nur für den Tourismus verantwortlich ist. Dadurch werden neue Arbeitsplätze geschaffen und wird für Familien das Einkommen gesichert. So arbeiten viele Menschen im Bereich der Dienstleistungen. Dies bedeutet, dass sie ihre Arbeitsleistung anbieten. Sie arbeiten als Verkäufer oder in Restaurants und Hotels. Doch auch viele Kinder unter 18 Jahren arbeiten in diesen Bereichen und werden meist ausgebeutet.
Wirtschaft aktuell in Indonesien
Indonesien gehört mittlerweile zu den wichtigen Wirtschaftsländern der Welt. Die Wirtschaft wächst jedes Jahr, und die Regierung hat viele Pläne, um das Land noch stärker zu machen. Zum Beispiel möchte Indonesien genug eigenes Essen produzieren, damit es weniger Lebensmittel aus anderen Ländern kaufen muss.
Der Staat gibt viel Geld für große Bauprojekte aus, wie neue Straßen oder Fabriken. Auch andere Länder investieren in Indonesien, aber oft stecken sie ihr Geld in Erdöl und Gas. Das ist ein Problem, weil diese Energien nicht gut für das Klima sind. Deshalb arbeitet Indonesien auch an neuen Dingen, wie zum Beispiel Batterien. Außerdem will das Land besser auf die Natur und Tiere achten.
Aber es gibt auch Probleme: Auf dem Land fehlen oft gute Straßen, Strom oder sauberes Wasser. Viele Menschen haben schlecht bezahlte Jobs, besonders auf dem Land. In den Städten geht es den Menschen oft besser. Dort gibt es mehr Schulen und bessere Arbeitsmöglichkeiten.
Trotz des Wirtschaftswachstums sind viele Menschen arm. 2023 lebten etwa 25 Millionen Indonesier unterhalb der Armutsgrenze. Das heißt, sie hatten nicht genug Geld für ein gutes Leben. Die Regierung muss viel tun, damit alle Menschen von der Wirtschaft profitieren können, egal ob sie in der Stadt oder auf dem Land leben.