Irak
"Die Wiege der Zivilisation" - was heißt das?
Den Irak als Staatsgebilde gibt es noch gar nicht so lange, erst seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Doch auf dem Gebiet des Irak lag eine für die Kulturgeschichte sehr wichtige Region: Mesopotamien. In diesem Gebiet entwickelten sich die ersten Hochkulturen der Menschheit, so dass man manchmal auch von der "Wiege der Zivilisation" spricht.
Wenn du mehr über diese Kulturen erfahren willst, kannst du dich hier auf der Kinderzeitmaschine informieren. Sumerer, Akkader, Babylonier, Assyrer und mehr entwickelten hier erste Staaten und Gesellschaften. Sie erfanden die Schrift, entwickelten Bewässerungssysteme und bauten wichtige Kulturdenkmäler.
Von den Persern zu den Römern
Ein wichtiger Einschnitt für die Region war das Jahr 539 v. Chr. In diesem Jahr unterwarfen die Perser Babylonien. Diese beherrschten die Region über drei Jahrhunderte. Erst die Seleukiden in der Nachfolge Alexanders des Großen lösten die Perser ab und bildeten ein Reich, das zwei Jahrhunderte lang weitgehend Frieden brachte. Dieses Reich war sehr groß.
Auf diese folgten die Parther und darauf die Römer. Doch im Jahr 363 n. Chr. mussten auch die Römer die Herrschaft im Zweistromland aufgeben und es den Sassaniden übertragen. Dieses Sassanidenreich wurde auch als Neupersisches Reich bezeichnet.
Der Islam breitet sich aus
Der nächste Umbruch in der Region begann mit der Eroberung Mesopotamiens durch die Araber, die eine neue Religion mitbrachten: den Islam. 680 n. Chr. fand die Schlacht von Kerbala statt. Diese war entscheidend für die Spaltung der Muslime in Sunniten und Schiiten. 762 n. Chr. wurde die heutige Hauptstadt des Irak - Bagdad - gegründet.
Unter der Herrschaft der Abbasiden entwickelte sich die Region weiter, vor allem die arabische Sprache. Auch der Handel erstarkte und es entstanden bedeutende Kulturdenkmäler und Bauwerke. Man spricht auch von der "Blütezeit des Islam", da vor allem die Wissenschaft und die Kunst schon weit entwickelt waren, sehr viel weiter als in Europa. Im Anschluss wechselten sich wieder verschiedene Herrschaftsgeschlechter ab.
Der Mongolensturm
Einschneidend für die gesamte Region waren die Eroberungszüge der Mongolen, die etwa im Jahr 1258 begannen. Vieles wurde in dieser Zeit verwüstet. Vor allem die für die Landwirtschaft so wichtigen Bewässerungssysteme, die schon sehr modern waren, wurden zerstört und das Wissen darum ging größtenteils verloren. Im Anschluss wechselten sich wieder verschiedene Völker ab und übernahmen die Herrschaft über die Region.
Herrschaft der Osmanen
Ab 1534 begannen die Osmanen die Gebiete des Zweistromlandes zu erobern. Für diese war die Region allerdings nicht sehr bedeutsam. Lange Zeit regierten Sultane einzelne Regionen.