Israels Flagge Israel

Bildung ist wichtig!

Bildung ist vielen Israelis sehr wichtig. Das Ziel ist, möglichst viele Kinder bis zum Abitur hin zu führen. So beginnt die Kinderbetreuung im Kindergarten mit drei Jahren. Pflicht ist dieser Besuch nicht, nur das letzte Kindergartenjahr vor der Grundschule sollten alle israelischen Kinder besuchen. An staatlichen Schulen kostet der Schulbesuch nichts.

Die Grundschule geht bis zum Ende der 6. Klasse. Dann besuchen die Kinder eine Sekundarschule, die sich noch einmal in die Junior High School - Klasse 7 bis 9 - und die Senior High School - Klasse 10 bis 12 - aufteilt. Eine Trennung nach Schultypen wie bei uns in Gymnasium oder Realschule gibt es in Israel nicht. Die Gegensätze in Israel werden aber auch hier deutlich, denn es kommen sehr viel mehr jüdische oder christliche Kinder in Israel zum Abitur als muslimische Kinder. Ihre Schulausbildung ist oft schlechter.

Das israelische Abitur heißt Bagrut und 50 von 100 Kindern schließen die Schule damit ab. Doch nur wer wirklich einen guten Abschluss vorweist, hat gute Chancen für seine weitere Ausbildung. Übrigens müssen alle Israelis nach der Schule zum Militär, junge Männer für drei Jahre und junge Frauen für zwei Jahre.

Nachhilfestunden

Auch in Israel hängt der Erfolg in der Schule davon ab, in welche Familie ein Kind geboren wird. So müssen viele Kinder Nachhilfeunterricht nehmen, um in der Schule gut mitzukommen. Lehrer werden oftmals schlechter bezahlt als das in anderen Industrieländern üblich ist.

Die Klassen sind groß, in staatlichen Schulen teilen sich bis zu 40 Kinder einen Lehrer. Das Ergebnis: Das Geschäft mit der Nachhilfe ist ein gutes Geschäft und nur wer Geld hat, kann sich dies leisten. So sind kinderreiche Familien oftmals benachteiligt.

Privatschulen mit Religionsunterricht

Viele Kinder gehen auch auf private, religiöse Schulen. Nur 60 von 100 Kindern besuchen eine öffentliche Schule. Diese privaten Schulen - vor allem die der orthodoxen und ultra-orthodoxen Juden - nehmen zu. So werden an orthodoxen Schulen Mädchen und Jungen getrennt unterrichtet. Manchmal beginnt die Trennung auch schon im Kindergarten.

Den größten Anteil an den privaten Schulen haben die ultra-orthodoxen Schulen. Hier werden die Schülerinnen und Schüler in erster Linie in religiösen Themen unterwiesen. Normale Schulfächer wie Mathe oder Bio gibt es hier nicht. Der Anteil dieser Schulen steigt. Doch gibt es auch private Schulen, deren Träger zwar religiöse Gruppen sind, die aber auch ganz normalen Unterricht bieten.

Getrennte Welten - getrennte Schulen

Doch nicht nur Jungen und Mädchen werden manchmal getrennt unterrichtet. In Israel gibt es außerdem jüdische, arabische und drusische Schulen. So lernen die Kinder an den arabischen Schulen in arabischer Sprache und haben einen anderen Unterricht als jüdische Kinder an ihren Schulen. Der Religionsunterricht - in diesem Fall muslimisch - unterscheidet sich natürlich auch.

Die Trennung hängt auch damit zusammen, dass Juden und Araber oft in unterschiedlichen Regionen einer Stadt leben. So gehen die Kinder dann eben in die Schule ihres Bezirkes. Deshalb beginnt die Trennung von arabischen und jüdischen Kindern schon sehr früh und setzt sich im Erwachsenenalter fort. Und in den palästinensischen Autonomiegebieten wie Gaza und dem Westjordanland gibt es eigene Schulen für die palästinensischen Kinder.

Was ist eine Hand-in-Hand-Schule?

An der Max-Rayne-Hand-in-Hand-Schule, einer Schule, die im Süden Jerusalems liegt, werden jüdische und arabische Kinder gemeinsam unterrichtet. Der Unterricht erfolgt auf Hebräisch und auf Arabisch.

Diese ist bisher die einzige zweisprachige Schule in Jerusalem. Auch die Bücher sind in beiden Sprachen verfasst und die Schule erkennt alle Feiertage an, also sowohl die muslimischen als auch die jüdischen. Wahrscheinlich gibt es dann auch sehr viel mehr schulfrei!

letzte Aktualisierung am 03.09.2024