Japan
Der Russisch-Japanische Krieg
In der Zeit um die Jahrhundertwende kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Japan und seinen Nachbarländern. 1894 begann ein Krieg mit China, der zur Schwächung der Chinesen führte.
1904 kam es zum Russisch-Japanischen Krieg, der mit einem Angriff der Japaner auf einen russischen Hafen begann und ein Jahr später zu Gunsten der Japaner, jedoch mit tragisch hohen Verlusten auf beiden Seiten, endete.
Japans Streben nach mehr Macht
Japan strebte die Vergrößerung des japanischen Machtbereiches an. Dies gelang mit der Besetzung Koreas und dem Festsetzen von Gebieten in China. 1923 wurde Japan von einem sehr schweren Erdbeben erschüttert, das die Hauptstadt Tokio und die Region um Tokio herum fast komplett zerstörte. Auch in den 1930er Jahren wollte sich Japan weiter ausdehnen und die Mandschurei erobern. Kurzzeitig entstand hier ein neuer Staat unter japanischer Herrschaft. 1926 begann die Showa-Zeit mit einem Kaiser namens Hirohito. 1937 kam es zum Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg.
Japan zu Beginn des Zweiten Weltkrieges
Am 31. Mai 1939 erklärten die Japaner die Hälfte Chinas als besetzt. Japan unterstützte während des Zweiten Weltkrieges das nationalsozialistische Deutschland und brachte mit seinem Angriff auf Pearl Harbor die USA zum Kriegseintritt.
Hiroshima und Nagasaki
Den Pazifikkrieg verlor Japan nach dem Abwurf von zwei amerikanischen Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki. Dies war ein Ereignis, das die japanische Geschichte und die Weltgeschichte nachhaltig prägte. Zum ersten Mal sah man hier die schreckliche Vernichtungskraft der Atombombe. Die Japaner kapitulierten im August 1945. Japan war völlig zerstört und musste wie Deutschland erst einmal wiederaufgebaut werden.
Die Japaner wurden nach einer Besatzungszeit zu Verbündeten der Amerikaner, die auch im Koreakrieg die Amerikaner unterstützten. Schon 1947 erhielt Japan eine neue Verfassung, die die Macht des Kaisers stark einschränkte. Das ist bis heute so, denn der Kaiser hat in Japan nur noch repräsentative Funktionen, ähnlich wie die Königin von England.
Wiederaufbau und schwerer Rückschlag
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Japan genauso wie Deutschland. Auf und ab ging dieses Wachstum bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. So verschuldete sich Japan stark und konnte sich erst um die Jahrtausendwende wieder erholen.
Einen großen Schock gab es am 11. März 2011, als ein Erbeben, das einen Tsunami auslöste, das Atomkraftwerk Fukushima beschädigte.
Grenzkonflikte
Es gibt noch heute drei Grenzkonflikte mit den Nachbarländern. Im Norden streitet man sich um die Südkurilen, die 1945 noch von Stalin besetzt und niemals an Japan zurückgegeben wurden. Japan sieht sie zu Japan gehörig.
Im Westen streitet man sich mit Südkorea um einige kleinen Felseninseln. Und im Süden gibt es mit China und Taiwan Streit um die Senkaku-Inseln. Hier hat man zum einen Erdöl gefunden, das jedes Land für sich beansprucht, fördern zu dürfen. Gleichzeitig liegen diese Inseln auf einer wichtigen Schifffahrtsroute im Ostchinesischen Meer. Auf diesem Weg werden auch Erdöl und Erdgas transportiert, auf das Japan angewiesen ist, weil es selbst fast keine Bodenschätze besitzt.
Und heute?
Japan ist heute eine konstitutionelle Monarchie. Verwaltungshauptstadt ist Tokio und die im Jahr 1947 erlassene Verfassung ist heute noch gültig. Wie bei uns gibt es eine Teilung der Gewalten. Der Kaiser soll sich zwar aus der Regierung heraushalten, doch wird der Tenno, so die Bezeichnung für den Kaiser, vom japanischen Volk sehr verehrt.
Fumio Kishida neuer Premierminister Japans seit September 2021
Aus gesundheitlichen Gründen musste der japanische Premierminister Shinzō Abe Mitte September 2020 seinen Rücktritt erklären. Er war seit 2012 Ministerpräsident des Landes. Abe war damit der am längsten amtierende Premierminister der japanischen Geschichte. Am 8. Juli 2022 wurde er während eines Wahlkampfes angeschossen und starb kurz darauf an den Folgen. Sein Nachfolger hieß Yoshihide Suga. Seit Oktober 2021 ist Fumio Kishida der neue Premierminister Japans.