Jordanien
Einfluss der Kolonialmächte
Anfang des 20. Jahrhunderts hatten die Kolonialmächte England und Frankreich großen Einfluss in der Region und bestimmten die weiteren Entwicklungen mit. Der heutige Staat ist somit auch eine Folge der damaligen Kolonialpolitik dieser Staaten. Im Jahr 1916 kam es zu einem Aufstand, der als Arabischer Aufstand in die Geschichte einging. Einheimische arabische Stämme kämpften gegen die Osmanen.
Wer war T. E. Lawrence?
Bekannt wurde hier ein Mann namens Thomas Edward Lawrence, ein Engländer und zudem britischer Agent, um den sich viele Geschichten rankten und der zum Filmhelden wurde. Er kämpfte auf Seiten der arabischen Stämme. Lawrence von Arabien hieß der Film, der die Ereignisse dieser Zeit anhand einer spannenden Geschichte erzählt.
Doch trotz des hohen Einsatzes wurden die Stämme nicht unabhängig, sondern Jordanien wurde entsprechend dem Sykes-Pikot-Geheimabkommen Teil des britischen Mandatsgebietes Palästina. Östlich des Flusses Jordan lag nun das Emirat Transjordanien, ein Emirat, in dem die Haschemiten herrschten, ebenfalls ein britisches Mandat. Juden durften in Transjordanien nicht siedeln. Der Emir dieses Gebietes war Abadullah Ibn al-Hussein. Im März 1945 wurde die Arabische Liga gegründet und Transjordanien gehörte zu den Gründerstaaten der Liga.
Entlassung in die Unabhängigkeit
Erst 1946 wurde Transjordanien in die Unabhängigkeit entlassen. Der Emir Abdullah wurde als Abdullah I. der erste König des Landes. Der Staat hieß nun "Haschemitisches Königreich Transjordanien".
Kurz darauf kam es zu einem Krieg zwischen Israel und der arabischen Welt. Jordanische Truppen besetzten das Westjordanland und Ostjerusalem. Gleichzeitig flüchteten viele Menschen aus Palästina nach Transjordanien oder auch ins Westjordanland.
Endgültig verloren gingen die Gebiete im Sechs-Tage-Krieg 1967, denn alle Gebiete westlich des Jordans fielen an Israel. Wieder kamen viele Flüchtlinge aus Palästina nach Jordanien. Aufgrund der vielen Palästinenser stieg auch der Einfluss der PLO, der palästinensischen Befreiungsorganisation. Es kam zu einem Bürgerkrieg, als die jordanische Armee verstärkt gegen die PLO vorging. Am Ende musste sich die PLO aus Jordanien zurückziehen. 1994 schloss Jordanien allerdings einen Friedensvertrag mit Israel, die Ansprüche auf das Westjordanland, das ja einmal zu Jordanien gehört hatte, wurden aufgegeben.
Nach dem Tod von König Hussein I. im Jahr 1999 übernahm dessen Sohn Abdullah II. die Regierung und richtete die Politik des Landes verstärkt am Westen aus. So kam es zu Handelsabkommen mit der USA und auch zu einem Abkommen mit der Europäischen Union.
Jordanien bekam und bekommt die Folgen des syrischen Bürgerkrieges (schaue bitte bei Syrien) zu spüren, denn mittlerweile hat das Land viele Flüchtlinge aus Syrien zu versorgen, was dem kleinen Staat viele Probleme bereitet. Bei Konflikten in der Region tritt Jordanien und vor allem auch Abdullah II oft als wichtiger Vermittler auf. So auch im Krieg zwischen Israel und der Hamas in den Palästinensergebieten.