Jordanien
Was wächst denn so in Jordanien?
Nur wenig Wald bedeckt Jordanien, gerade mal bei einem Prozent der Fläche liegt der Waldanteil. Vor allem Zypressen, Eichen und Kiefern prägen die Waldbestände. Zum einen hat man viel Wald für den Bau einer Eisenbahn im 19. Jahrhundert vernichtet und gleichzeitig viel Weidefläche für das Vieh angelegt und hierfür ebenfalls Bäume gerodet. Noch heute werden zum Zwecke des Heizens Bäume gefällt. Die Folge davon ist eine noch stärkere Bodenerosion und die schnelle, weitere Ausbreitung der Wüste. Hier kann fast nichts mehr wachsen, nur noch Pflanzen, die der Wüstenlandschaft bestens angepasst sind. Doch selbst in der trockensten Wüste überlebt die ein oder andere Pflanze.
Sträucher haben gute Überlebenschancen
Im Bergland Jordaniens finden sich noch Hartlaubsträucher oder auch Rosmarin und Lavendel. In den Steppenlandschaften gibt es Grasflächen und manchmal auch vereinzelt Bäume und Sträucher, vor allem Dornsträucher. In den Wüsten wächst wenig und wenn, dann nur in Zeiten, in denen es Wasser gibt, zum Beispiel nach einem Regen in der Winterzeit. Auch in den Flusstälern, den "Wadis", die nur zur Regenzeit Wasser führen, kann es am Flussrand eine üppigere und grüne Pflanzenwelt geben.
Eines der größten Probleme: die Wasserknappheit
Ein großes Problem Jordaniens liegt in der Wasserknappheit des Landes. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung stetig. Eine hohe Zahl an Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten in Syrien kommen dazu und alle müssen versorgt werden. So reicht das Grundwasser für die Versorgung nicht aus, es muss Wasser dazu gekauft werden.
Eine Möglichkeit, Wasser zu gewinnen, besteht in der Entsalzung des Meerwassers. Das hielt man allerdings lange Zeit für viel zu teuer. Mittlerweile setzt man aber auch auf Entsalzungsanlagen, die das Wasser aus dem Roten Meer entsalzen.
Welche Tiere leben in Jordanien?
Die Tierwelt hat sich in Jordanien ihrer Umgebung angepasst. Im Gegensatz zur Pflanzenwelt ist diese sogar recht vielfältig, auch wenn man dies auf den ersten Blick nicht vermuten würde. In den Berglandschaften leben wilde Ziegen, die umherstreifen und das karge Gras knabbern. Doch auch Steinböcke oder Wildschweine sind hier zu entdecken, ebenso Schakale und Füchse. Auch Wölfe und Wildkatzen sind in diesen Rückzugsregionen, in denen keine oder nur wenige Menschen leben, gar nicht so selten. Gazellen durchstreifen die Wüste und werden manchmal zum Opfer der Wildkatzen oder der Hyänen. Nicht zu vergessen die Kamele, die vor allem für die Beduinen wichtige Last- und Nutztiere sind, ohne die sie wohl in der Wüste gar nicht überleben könnten.
Skorpione leben gerne in der Wüste und gerade Jordanien ist ein Land, in dem sie in vielen Arten vorkommen. Gleiches gilt für die Eidechsen. Dazu kommen Raubvögel und Vögel, die sich von Aas, also von toten Tieren, ernähren.
Die Natur wird in Jordanien geschützt
Mittlerweile gibt es in Jordanien Naturschutzregionen für viele verschiedene Tierarten. Hier bestehen Rückzugsmöglichkeiten für viele Tiere. Im Azraq Wetlands Reserve, einem Feuchtgebiet im Osten von Amman, werden vor allem Vogelarten geschützt, auch der Nationalvogel Jordaniens, der Einödgimpel. In Jordanien liegt übrigens auch das am tiefsten liegende Reservat der Erde, nämlich das Wadi Mujib Nature Reserve mit 410 Metern unter dem Meeresspiegel. Hier werden vor allem Raubtiere geschützt wie zum Beispiel der Arabische Leopard sowie Füchse und Wildkatzen.