Kasachstan
Das Schulsystem in Kasachstan
Vor der Schule?
Vor der Schule besuchen die Kinder in Kasachstan Kinderkrippen oder Kindergärten und werden auf die Schule vorbereitet. Allerdings gingen in den 1990er Jahren die Geburtenzahlen zurück. Viele Menschen wanderten aus oder bekamen weniger Kinder. So hat man viele Vorschuleinrichtungen geschlossen, es gab ja zu wenige Kinder. Das hat sich seit Anfang dieses Jahrtausends wieder geändert. Die Geburtenzahlen steigen und jetzt gibt es zu wenige Plätze für zu viele Kinder. Etwa 55 von 100 Kindern gehen in eine solche Vorschule. Es gibt private und staatliche Einrichtungen und der Besuch der staatlichen ist kostenfrei.
Was spricht man in der Schule?
Kasachisch, Russisch und eine Fremdsprache sind die Sprachen, die an den Schulen unterrichtet werden. Insgesamt kann der Unterricht in Kasachstan in sieben Sprachen erfolgen, weil es so viele verschiedene Völker mit jeweils unterschiedlichen Sprachen gibt. Das Schuljahr in Kasachstan beginnt immer am 2. September und ist am 16. Juni zu Ende.
Strenger Unterricht
Die Verfassung Kasachstans sieht eine Schulpflicht von mindestens elf Jahren für alle Kinder vor. Die Schule in Kasachstan heißt Mittelschule, die in drei große Stufen aufgeteilt wird: Das sind die Grundschule wie bei uns von eins bis vier, die Hauptschule von fünf bis neun und die Oberschule von zehn bis elf.
Der Besuch der Schule ist in Kasachstan kostenfrei, allerdings ist auch die Qualität nicht so gut. Der Unterricht ist oft autoritär, das bedeutet sehr streng. Neben den staatlichen Schulen gibt es auch Privatschulen, die meist Kinder von wohlhabenden Eltern besuchen.
Kinder müssen in Kasachstan ab dem sechsten oder siebten Lebensjahr in die Schule gehen. Nach dem Besuch der zehnten und elften Klasse können die Schüler einen Mittelschulabschluss machen. Oder sie gehen in eine Berufsschule und machen hier einen Abschluss. Fürs Gymnasium benötigen die Kinder sehr gute Noten.
Disziplin aus Zeiten der Sowjetunion
Das Schulsystem in Kasachstan entsprach bis 1989, dem Jahr des Zerfalls der Sowjetunion, im Wesentlichen dem sowjetischen Schulsystem. Kinder kamen mit einem Jahr in eine Krippe. Die Erziehung war sehr streng und Kinder mussten sehr schnell lernen, selbstständig zu werden. Das Einhalten von Regeln, Disziplin und Ordnung standen an oberster Stelle.
Auch heute noch werden die Kinder in Kasachstan sehr viel strenger erzogen als bei uns in Deutschland. Hier heißt es nicht nur stillsitzen, sondern die Arme vor dem Körper auf dem Pult ablegen und möglichst wenig bewegen. Sogar Schläge gehören immer noch zu den normalen Erziehungsmethoden und darüber regt sich auch keiner so richtig auf. Die meisten Eltern finden das richtig und man geht nicht dagegen vor.