Kasachstan
Namenlose Kinder
Kinder in Kasachstan erhalten kurz nach der Geburt noch keinen Namen. Die ersten 40 Tage seines Lebens muss ein Säugling sozusagen namenlos bleiben. Früher glaubte man, dass das neugeborene Kind einen Kontakt zur Unterwelt hätte und dieser erst nach 40 Tagen verschwinden würde. So erhielt das Kind erst später seinen Namen und dies wurde gefeiert. Das ist eine alte Tradition.
In das Kleidchen des Kindes näht man Süßigkeiten ein. Und das Kleidchen wird einem Hund umgehängt, den Kinder dann fangen sollen. Die Süßigkeiten dürfen sie dann behalten.
Weihnachten und andere Feste
Viele Kasachen bekennen sich zum Islam, trotzdem ist Kasachstan kein Staat, in dem der Islam die Staatsreligion wäre. Die Verfassung spricht von der Gleichheit der Religionen. Vorherrschend in Kasachstan sind der sunnitische Islam und das orthodoxe Christentum. So wird zum Beispiel das orthodoxe Weihnachtsfest in Kasachstan gefeiert. Außer solchen religiösen Festen feiert man in Kasachstan aber auch zum Beispiel Nouruz, ein Neujahrs- und Frühlingsfest.
Was ist eine Vielehe?
Einige Männer heiraten in Kasachstan mehrere Frauen. In der Hauptstadt Astana gibt es gut bezahlte Arbeit, so "leisten" sich die Männer eben mehrere Ehefrauen. Die Scharia erlaubt bis zu vier Ehefrauen für einen Mann. Viele Frauen sind arm, ihre Familien sind arm und so heiraten sie eben einen Mann, der schon eine oder mehrere Frauen geheiratet hat und sie versorgen kann. Offiziell erlaubt ist die Vielehe von Seiten des Staates nicht, allerdings wird sie wohl zumindest geduldet.
Frauen in Kasachstan
Viele kasachische Mädchen machen eine gute Ausbildung und arbeiten im Anschluss in einem Beruf. Vor allem im Norden leben die Frauen sehr modern. Dennoch gibt es Regionen, vor allem Gegenden, die stärker vom Islam geprägt werden, in denen Mädchen und junge Frauen noch ihre traditionellen Rollen einnehmen müssen. So gibt es in Kasachstan beide Entwicklungen.
Das Problem vieler Frauen liegt darin, dass sie es schwerer haben, eine Arbeit zu finden, um sich selbst zu versorgen. Sind dann noch Kinder aus einer ersten Ehe vorhanden, wird die Situation für viele noch schwieriger. So manche sieht ihre "Rettung" dann nur noch in einer neuen Heirat, selbst wenn sie dann akzeptieren muss, "nur" Zweit- oder Drittfrau eines Mannes zu sein. Zumindest ihre Versorgung und die Versorgung ihres Kindes werden garantiert.