Kasachstan
Das schnellste Mädchen Kasachstans
Eine beliebte Sportart in Kasachstan ist das Boxen. Und in Kasachstan boxen auch die Mädchen gerne. Evnika Saadvakass aus Kasachstan soll das schnellste Mädchen in Kasachstan sein. Beim Boxen springt sie hin und her und duckt sich blitzschnell weg. Ihr Vater trainiert sie und es gibt Videos, in denen man sehen kann, dass dieses Mädchen wirklich sehr, sehr schnell ist. Berühmte und erfolgreiche Boxer stammen aus Kasachstan. Es gibt viele Vereine und schon jüngere Kinder üben sich im Boxen.
Die Jagd
Die Jagd ist eine weitere Freizeitbeschäftigung der Kasachen. Eine sehr alte Tradition ist die Jagd mit einem Steinadler. Das war schon früher nur sehr wohlhabenden Leuten vorbehalten, denn die Aufzucht und vor allem das Abrichten eines Adlers ist eine aufwändige Angelegenheit. So ein Adler hatte dann den Wert von mehreren Kamelen. Diese Greifvögel richteten die Kasachen ab und schickten sie auf die Jagd von Fuchs oder Wolf. Begleitet wurden sie manchmal auch von schnellen Windhunden, die man ebenfalls für die Jagd züchtete. Heute gibt es nur noch wenige, die einen solchen Adler oder Greifvogel bändigen können. Es ist auch eher eine Tradition und wer Geld hat, gönnt sich in Kasachstan gerne mal einen Jagdausflug.
Ein buntes Völkergemisch
Was ist typisch für Kasachstan? Typisch ist das bunte Gemisch an vielen verschiedenen Völkern, so gibt es 121 anerkannte Nationalitäten in Kasachstan. Viele Menschen zogen auf ihren Wanderungen durch das Land und sind geblieben. Schon bevor die Sowjetunion hier ihre Macht ausbaute und Stalin Menschen zur Strafe nach Kasachstan schickte, ließ man sich dort nieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Menschen noch einmal nach Kasachstan zwangsumgesiedelt. Sie kamen nicht freiwillig, mussten sich aber irgendwie einrichten und dort überleben.
Erst der Zusammenbruch der Sowjetunion erlaubte vielen die Rückkehr in ihre Heimat, wie Korea, Deutschland, Tschetschenien, Polen, die Türkei oder Griechenland. In Kasachstan leben aber noch immer viele verschiedene Völker nebeneinander und miteinander. Das geht nicht immer ohne Konflikte, aber weitgehend leben sie friedlich zusammen. Die ursprünglichen Einwohner des Landes zogen über Jahrhunderte als Nomaden durchs Land. Sie hüteten Viehherden und bauten ihre Jurten, das sind Zelte, auf. Zur Zeit der Sowjetherrschaft wurde diese Lebensform verboten. Erst jetzt finden sich wieder Kasachen, die diese alte Tradition wieder aufgreifen und mit ihren Familien und Zelten durch das Land ziehen.
Unterschied zwischen Stadt und Land
Vor allem in den letzten Jahrzehnten zogen viele Bewohner des Landes in die Städte. So leben heute 55 von 100 schon in einer Stadt. Das Leben auf dem Land ist hart. So meinen viele, sie könnten in der Stadt ein besseres Leben führen und siedeln von dort in die Stadt um. Doch obwohl vor allem in der Hauptstadt moderne und sogar luxuriöse Wohnungen gebaut werden, bleiben die meisten Menschen arm. Gerade weil so viele Menschen in die Städte ziehen, entstehen soziale Probleme.
Leben in Slums
Manche leben in Slums an den Rändern der Städte, manche werden kriminell oder nehmen Drogen. Ein Problem, das vor allem für die Jugendlichen der Städte zutrifft. Es gibt zu wenig Arbeit und zu wenige bezahlbare Wohnungen. Viele Menschen beziehen ihr Trinkwasser noch aus Brunnen. Das Müllproblem ist oft nicht gelöst und der Müll verschmutzt dann die Gewässer. Auf der anderen Seite sieht die Hauptstadt Kasachstans, Astana, aus wie eine moderne Großstadt. Viele Menschen kleiden sich wie bei uns, sprechen in ihre Handys und fahren moderne und teure Autos. Doch dies darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in Kasachstan eben diese beiden Seiten nebeneinander gibt.
Die Rolle der Familie
Die Familie ist in Kasachstan sehr wichtig. Kinder versorgen ihre Eltern, das ist ganz normal. Das funktioniert heute leider nicht überall, weil viele junge Leute in die Stadt ziehen und die Alten zurücklassen. Auf dem Land klappt diese Art des Kümmerns noch besser. Auch ist es üblich, dass junge Familien ihren erstgeborenen Sohn bei den Eltern des Ehemannes lassen. Viele Kasachen sind bei der Heirat sehr jung, stecken in der Ausbildung oder haben gerade ihre erste Arbeitsstelle angetreten. Da übernehmen die Großeltern die Aufgabe, die Enkelkinder großzuziehen. Später kümmern sich die Jüngeren um die Alten. Doch diese alten Familienbande lösen sich auch in Kasachstan immer weiter auf.