Kasachstan
Die neue Hauptstadt Kasachstans
Die Hauptstadt Kasachstans wechselte des Öfteren. Die alte Hauptstadt lag im Süden des Landes und hieß Almati oder früher einmal Alma Ata. Dann wurde die Hauptstadt nach Astana verlegt. Diese Stadt wurde in kurzer Zeit geschaffen und zeigte vor allem die Macht des kasachischen Präsidenten. Kasachstan ist eine Diktatur. 2019 wurde die Hauptstadt Kasachstans wieder umbenannt und zwar in Nursultan, nach dem langjährigen Präsidenten von Kasachstan. Kasachstans neuer Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte dies entschieden. Mittlerweile heißt sie wieder Astana.
Astana entstand auf dem Reißbrett
Astana (ehemals Nursultan) ist nicht gewachsen wie die meisten Städte, sondern auf dem Reißbrett entstanden. Sie ist das Markenzeichen des Staates Kasachstan und soll allen Bewohnern und Besuchern den Fortschritt und die Neuerungen des Landes zeigen. Kasachstan ist nämlich auf dem Papier ein sehr reiches Land, denn man hat dort Öl gefunden.
Ein Land, das viel Erdöl besitzt, wird als reich bezeichnet. Das heißt aber nicht, dass alle Leute in der Folge auch reich werden. In Kasachstan profitieren die Regierung und alle diejenigen, die treu zu ihr stehen, von dem Ertrag der Bodenschätze des Landes.
Die Gelder für die Hauptstadt Astana kommen aus dem Ölexport und die Idee stammt aus dem Kopf des Präsidenten, der in der ganzen Stadt allgegenwärtig ist. Überall sind Plakate zu sehen. Ein wichtiges Bauwerk ist der "Lebensbaum mit dem goldenen Ei". Dieses ist das Wahrzeichen der Stadt. Es heißt der Präsident selbst hätte dieses Bauwerk entworfen. Dieses Werk siehst du auf dem Foto unten in der Mitte. Entscheide selbst, ob du es schön findest!
An vielen Ecken der Hauptstadt entstehen neue Bürohochhäuser und auf den Wiesen und schlammigen Steppenwegen werden neue Straßen gebaut. Wenn du die Bilder der Stadt siehst, glaubst du dich in einen Science-Fiction-Film versetzt.
Doch die meisten Städte in Kasachstan sehen ganz anders aus als die Hauptstadt. Oft sind es Industriestädte. Es fehlen die Kanalisation und fließendes Wasser und die sozialen Probleme sind groß. Einfache Holzhäuser, Müll und sehr viel Armut begegnen einem hier.
Das Kaspische Meer
Mit 600 Kilometern grenzt Kasachstan an das Kaspische Meer, das gar kein Meer ist, sondern ein See. Es ist das größte Binnengewässer der Welt und 371.000 Quadratkilometer groß. Damit ist es sogar größer als Deutschland!
Große Flüsse wie der Ural und die Wolga führen ihr Wasser in diesen See ab. An seiner tiefsten Stelle ist der See fast 1000 Meter tief, im Norden nur sechs Meter. Der Wasserspiegel dieses Sees schwankt extrem. Wasser verliert der See wohl durch die starke Verdunstung.
Aber man vermutet auch andere Ursachen, sicher sind sich die Wissenschaftler nicht. In der letzten Zeit steigt der Wasserspiegel. Das liegt vielleicht an einem Ölfilm, der aufgrund der häufigen Probebohrungen im See entstanden ist. Es könnte aber auch sein, dass sich der Seegrund aufgrund von Erdbewegungen gehoben hat. Jedenfalls ist dieser See bedroht, obwohl er eine wichtige Lebensgrundlage für Mensch und Tier darstellt und unbedingt geschützt werden sollte.
Aral-See und Irtysch
Ein weiterer großer Binnensee - der Aralsee - liegt ebenfalls in Kasachstan. Es ist das viertgrößte Binnengewässer der Erde. 1960 umfasste dieser See noch die Größe Bayerns. Aral bedeutet übersetzt "Insel". Früher wurde der See auch noch als "Aralmeer" bezeichnet. Doch von diesem Meer ist heute leider nicht mehr allzu viel übrig.
Mittels Kanälen zapfte man sehr viel Wasser vom See ab, um damit die Baumwollpflanzungen zu bewässern. Zu viel Wasser versickerte im Sand und jetzt sind nur noch zwei kleine Reste vom ehemals großen Aralmeer übriggeblieben. Drumherum hat sich die Wüste ausgebreitet.
Der Verlust dieses großen Wasserspeichers trifft die Region hart. Insgesamt gibt es in Kasachstan 4000 größere oder auch kleinere Seen. Die meisten davon sind Salzseen.
Auch der längste Fluss Kasachstans, der Irtysch, der im Altai-Gebirge entspringt, ist von Wasserknappheit bedroht. Insgesamt ist der Irtysch 4473 Kilometer lang und durchzieht Kasachstan auf 1700 Kilometern. Dieser Fluss fließt bis über die chinesische Grenze und in China wird dem Fluss sehr viel Wasser abgezapft, das die Chinesen für eigene Projekte verwenden. So führt der Irtysch immer weniger Wasser. Aus diesem Grund könnte die Wasserknappheit ein großes Problem für Kasachstan in der Zukunft werden.