Nepal
Woher kamen die Bewohner Nepals?
Die Vorfahren der Bewohner des heutigen Nepal wanderten 1000 v. Chr. aus dem Norden und dem Süden in das Land ein. Darunter befanden sich auch indo-arische Stämme.
500 Jahre später wurde einer der berühmtesten Gelehrten aller Zeiten in Nepal geboren: der kleine Prinz Siddhartha Gautama kam 560 v. Chr. in Kapilawastu zur Welt. Du kennst ihn vielleicht eher unter dem Namen Buddha. Seine Lehren werden seit dieser Zeit in Nepal verbreitet und gelehrt.
Nepal unter der Herrschaft mehrerer Dynastien
Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. wechselte Nepal von einer Dynastie zur nächsten. Erst gehörte es zu der indischen Maurja-Daynastie. Diese Herrscherdynastie verbreitete den Buddhismus im heutigen Nepal und im gesamten Dynastiegebiet, das fast den gesamten indischen Subkontinent umfasste.
Religionen und Herrscher wechselten. Die Liccavi-Dynastie ersetzte Teile der Maurja-Dynastie und brachte den Hinduismus. Sie verbreitete sich vor allem um die heutige Hauptstadt Kathmandu und das zugehörige Tal.
Darauf folgten dann die Thakurie-Dynastie und die Malla-Dynastie. Dies geschah alles um das 10. Jahrhundert n. Chr. Unter der Herrschaft der Malla-Dynastie wurde in Nepal das noch heute angewandte Kastensystem eingeführt und der Hinduismus zur Staatsreligion erklärt.
Als die Malla-Dynastie zerfiel, zersplitterte das zugehörige Reich. Übrig blieben nur einzelne Gebiete, die sich von da an gegenseitig bekriegten. Erst im Jahre 1768 konnte Nepal aus verschiedenen Fürstentümern entstehen. Ein Herrscher der vielen Splitterreiche, Prithvi Narayana Shah, sorgte für die Vereinigung.
Beziehungen zu Großbritannien und die Rana-Familie
Vielleicht hast du ja hier schon gelesen, dass in Nepal das fruchtbare Gebiet Terai liegt. Um dieses beneideten die Engländer die Nepalesen, als sie sich im 19. Jahrhundert auf dem indischen Subkontinent ausbreiteten. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen wurde Nepal zu einem britischen Protektorat. Es wurde zwar nicht besetzt, gab aber einige Gebiete an die Briten ab und erlaubte die Anwesenheit einiger britischer Politiker im Land.
1846 erlangte die Adelsfamilie Rana die Macht über das nepalesische Gebiet. Sie kontrollierten die politischen Instanzen und die Königsfamilie. Die Rana-Familie war außerdem pro-britisch eingestellt und unterstützte die Kolonialmacht immer wieder in ihren Kriegen, auch während der Weltkriege. Im Gegenzug wurde Nepal nicht besetzt.
Unabhängigkeit
Mitte des 20. Jahrhunderts änderte sich einiges in Nepal, denn das Rana-Regime wurde gestürzt und der geflüchtete König kam zurück, um eine konstitutionelle Monarchie zu errichten. Außerdem wurde das Kastensystem abgeschafft. Das kam der Demokratie des Landes zugute.
Schließlich wurde Nepal auch Mitglied der Vereinten Nationen und führte Wahlen durch. Diese gewann die NCP-Partei, die zuvor auch das Rana-Regime gestürzt hatte. In Sachen Demokratie lief es also eine Zeit lang ganz gut in Nepal. Das änderte sich zu Beginn der 1960er Jahre, als der damalige König Bir Bikram Shah alle Parteien verbot und eine neue Verfassung ausrief, in der vor allem er selbst das Sagen hatte.