Nepal
Wer lebt in Nepal?
In Nepal leben mehr als 100 Volksgruppen. Sie sprechen zum Teil ihre eigene Sprache oder zumindest einen speziellen Dialekt. Nepal ist ein sehr armes Land und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Hier leben circa 30,5 Millionen Menschen, die sich aus indo-arischen und tibeto-birmanischen Volksgruppen zusammensetzen.
Zu den Indo-Ariern zählen 80 von 100 Nepalesen. Sie sind in Kasten gegliedert und ihre Sprache ist Nepali, das ist auch die Amtssprache des Landes. Sie brachten auch die Religion des Hinduismus nach Nepal. Nepal ist auch das einzige Land, in dem der Hinduismus zur Staatsreligion erklärt wurde.
Tibeto-birmanische Volksgruppen stammen von Mongolen und Tibetern ab - 20 von 100 Nepalesen entstammen dieser Volksgruppe. Sie leben oft in den Südausläufern des Himalayas. Hierzu zählen auch die Sherpa aus dem Nordosten Nepals, die am Fuße des Mount Everest leben. Von ihnen ist bekannt, dass sie großartige Bergsteiger sind.
Es gibt aber noch weitere Volksgruppen, so lebt in Nepal ein sehr bunt gemischtes Volk. Dazu zählen auch viele Tibeter, die aus China geflohen sind und in den Bergen des Himalaya eine neue Heimat gefunden haben. Viele Menschen sind über die Jahrhunderte eingewandert und haben sich in diesem Gebirgsland niedergelassen. In Nepal treffen die chinesische und die indische Kultur aufeinander.
Woran glaubt man in Nepal?
Die meisten Menschen, die in Nepal leben, sind Hindus, nämlich 86 von 100. Acht von 100 sind Buddhisten, vor allem Angehörige des Lama-Buddhismus, und vier von 100 Muslime. Die wichtigste Gottheit der Hindus heißt Wischnu. Der König gilt als Wiedergeburt des Gottes Wischnu. Die Religionen haben großen Einfluss auf das Leben der Menschen, auf ihre Traditionen und ihren Alltag. Hinduismus und Buddhismus können ganz gut nebeneinander existieren. Bei beiden Religionen werden die Toten verbrannt. Viele Menschen in Nepal sind strenggläubig und leben ihre Religion. Es gibt viele religiöse Feste und überall findet man Dokumente von Gläubigen. Kühe sind in Nepal heilig.
Was sind Aghori?
Die Aghori sind eine Religionsgemeinschaft, die vom indischen Hinduismus abstammt. Die Anhänger sind allerdings recht radikal und heben sich durch ihre ungewöhnlichen Traditionen deutlich von der hinduistischen Gesellschaft ab. Auffallend sind ihre bemalten Gesichter und die Frisuren. Der Mann auf dem oberen Foto gehört zu den Aghori.
Die Klöster der Buddhisten sind gut ausgestattet. Viele versuchen, ihre Söhne dort unterzubringen, da sie im Kloster Unterkunft und Verpflegung erhalten, aber auch in die Schule gehen können. Das kostet nichts und die Eltern haben eine Person weniger, die sie versorgen müssen. Schon ab fünf Jahren kann ein Kind in einem Kloster aufgenommen werden.
Übrigens ist die Gesellschaft Nepals vom Kastenwesen bestimmt. Das ist ein System, bei dem die Menschen unterschiedlichen Kasten angehören. Die Kastenzugehörigkeit soll ihren "Wert" innerhalb der Gesellschaft festlegen.
Frauen in Nepal
In den Großstädten bricht das Land in die Moderne auf. Doch das Frauenbild in Nepal ist sehr traditionell. Mädchen werden als weniger wert betrachtet und haben nicht dieselben Chancen wie Jungen. Daran ändert sich auch in Nepal nur sehr langsam etwas.
Leben in der Stadt
In der Hauptstadt des Landes Kathmandu leben mehr als eine Million Menschen. Insgesamt wohnen in Nepal aber nur 20 von 100 Menschen in einer Stadt. In fast keinem anderen Land der Erde leben so wenig Menschen in Städten.
Doch das ändert sich, immer mehr Menschen wandern vom Land in die Stadt, in der Hoffnung hier Arbeit und Auskommen zu finden. Die Städte sind meist damit überfordert und es entstehen Probleme wie Wohnungsnot, Verschmutzung und Armut.
Situation der Nepalesen
15 von 100 Menschen in Nepal haben weniger als 1,90 Dollar am Tag zum Leben zur Verfügung. So sind viele auch unterernährt und die gesundheitliche Versorgung ist schlecht. Aufgrund der starken Luftverschmutzung in den Städten haben viele Menschen Lungenerkrankungen, nicht wenige sterben sogar daran.
Doch nicht alle Menschen sind arm, es gibt eine ganz kleine Schicht, die fast allen Grundbesitz des Landes ihr Eigen nennt und die sehr reich ist. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist groß.