Oman
Scheich
Was ist eigentlich ein Scheich? Bei uns wird ein Scheich manchmal mit einer Art König verwechselt. Doch bedeutet der Begriff eigentlich etwas anderes, nämlich "weiser Mann". Früher wurden die Anführer eines Stammes so genannt. "Scheich" ist ein Ehrentitel. Dieser Ehrentitel wird einem verliehen. Ein Scheich hat ein hohes Ansehen, aber keine uneingeschränkte Macht.
Wie wichtig sind Traditionen im Oman?
Traditionen sind im Oman noch sehr wichtig. Dazu gehören die fünf Rufe zum Gebet und die Einhaltung der religiösen Feiertage. Männer und Frauen sitzen in der Öffentlichkeit getrennt. Bei Festen haben die Frauen ebenso wie die Männer ein eigenes Zelt. Es wird getrennt gefeiert.
Männer sitzen gerne auf den Märkten und in den Cafés zusammen und reden. Doch heute siehst du in Oman durchaus auch junge Frauen zusammen sitzen und Neuigkeiten austauschen. In den größeren Städten Omans ist das möglich, auf dem Land allerdings noch schwieriger, da die ländlichen Gebiete stärker den alten Traditionen verhaftet sind, die eine Trennung zwischen Männern und Frauen vorschreiben.
Kaffeezeremonie
Wer im Oman ein Haus betritt, bekommt einen Kaffee angeboten. Dieser wird aus grünen Bohnen und aus Kardamom gekocht. Man serviert ihn in einer speziellen Kanne, allerdings ohne Zucker. Der Gast darf sich nachschenken lassen, das ist kein Problem, doch eigentlich gebietet es der Brauch, dass beim zweiten Mal Schluss mit Nachschenken ist. Allerdings heißt es hier vorsichtig sein, denn der Kaffee im Oman ist normalerweise sehr stark.
Musik im Oman
Die omanische Musik unterscheidet sich von der Musik, die wir aus arabischen Ländern kennen. Einflüsse aus Afrika und aus Indien machen den Unterschied aus. Im Oman gehört zur Musik auch oft der Tanz, also die Bewegung. Vor allem bei feierlichen Angelegenheiten tanzen die Omanis gerne. Ob Fischer oder Bauer, Seefahrer oder Beduine, die Musik, die alten Lieder und Tänze gehören zu den wichtigen Traditionen des Landes. Es gibt im Oman seit 2011 sogar ein Opernhaus, das Royal Opera House in der Hauptstadt Maskat mit einem eigenen Orchester. Das ist in der arabischen Welt bisher einzigartig. Hier werden viele klassische Opern aufgeführt, die auch in den westlichen Ländern zur Aufführung kommen.
Kleidung im Oman
Im Oman achtet man sehr auf seine Kleidung und viele Kleidungsstücke entsprechen noch den alten Traditionen des Landes. Vor allem für die Beschäftigten beim Staat gilt, die traditionelle Kleidung auch bei der Arbeit zu tragen. Im Alltag wird es zwar etwas lockerer gehandhabt, doch auch hier gibt es strenge Vorschriften für die Kleidung für Männer und für Frauen.
Was tragen die Männer im Oman?
So tragen die Männer ein Gewand oder Kleid, das bis zu den Knöcheln reicht. Dieses heißt Dishdasha. Meist ist es weiß, wobei im Oman auch andere Farben durchaus üblich sind. Am Kragen hängt eine Quaste, die man mit Düftölen bestreicht, denn ein guter Geruch ist den Omanis sehr wichtig. Bei offiziellen und feierlichen Terminen ziehen die Männer über das Kleid einen Mantel in bunten Farben über, den man Bisht nennt. Dazu kommt der traditionelle Silberdolch, der Kanjar. Für einen Omani hat ein solcher Dolch einen hohen Wert.
Wichtig ist auch das, was man auf dem Kopf trägt und das ist im Oman eine Kumma, eine kleine runde Kappe. Bei feierlichen Gelegenheiten wickelt man darum noch einmal eine Art Kopftuch, das Massar heißt und das es in vielen verschiedenen Farben zu kaufen gibt.
Und die Frauen?
Viele Frauen tragen in der Öffentlichkeit die Abbaya. Das ist ein schwarzer Mantel. Darunter verbirgt sich - vor allem bei den Städterinnen - oft teure und modische Kleidung. Zu Hause legen die Frauen den Mantel ab und im Kreise der Familie kommt dann die Moderne zum Vorschein.
Oft tragen Frauen auch eine Hose, die Sirwalheißt. Sie ist am Bund recht weit und an den Knöcheln dann eng. Darüber tragen sie ein Hemd, das bis zu den Knien reicht, die Kandoura. Oft ist dieses bestickt und passt dann zur Hose.
Wer trägt eine Gesichtsmaske?
Haare werden draußen mit einem Kopftuch bedeckt. Vor allem die Beduinenfrauen tragen noch eine Art Gesichtsmaske, die Burqa. Diese bedeutet allerdings etwas anderes als die Burka in Afghanistan, die den ganzen Körper bedeckt. In früheren Zeiten wurde die Burqa vor allem zum Schutz vor Sonne und Sand getragen.
Außer bei den Beduinenfrauen ist es sonst im Oman nicht üblich, einen Gesichtsschleier zu tragen. Allerdings tragen viele Frauen ein Kopftuch, das Lahaf heißt und das die Frauen in vielen verschiedenen Farben, nicht nur in Schwarz, tragen.