Osttimor
Wer lebt in Osttimor?
Die Bevölkerung Osttimors ist aus verschiedenen Einwanderungswellen entstanden. Deshalb leben sehr viele Ethnien in dem Land, insgesamt sind es 15. Die meisten Einwohner Osttimors sind die malayo-polynesischen Tetum. Sie bilden somit die größte Ethnie. Es gibt aber auch noch einige weitere wie die Mambai, die Kemak oder die Tokodede.
Alle Ethnien haben eigene Traditionen. Dennoch leben sie nicht getrennt voneinander, sondern sind traditionell durch Heirat verbunden. Dadurch sind die verschiedenen Stämme und Bevölkerungsgruppen sehr gut miteinander vernetzt. In den letzten Jahren kamen zu den traditionellen timoresischen Stämmen auch Chinesen, Araber und Portugiesen. Von ihnen leben aber nicht sehr viele im Land.
Woran glauben die Menschen in Osttimor?
In Osttimor gab es in den letzten Jahrzenten einen regelrechten Glaubensumschwung. Während der portugiesischen Kolonialzeit war die Mehrheit der Timoresen noch animitischen Glaubens, lediglich ein Drittel bekannte sich zum Christentum.
Als jedoch die Freiheitskämpfe während der indonesischen Besatzung begannen, identifizierten sich große Teile der Bevölkerung mit dem christlichen Glauben, der dem muslimischen Glauben der Besatzer entgegenstand.
So kommt es, dass heute 96 von 100 Menschen in Osttimor Christen sind. Dort hatte der Katholizismus somit in den letzten Jahren weltweit den größten Zulauf, denn von den timoresischen Christen bekennen sich nahezu alle zum katholischen Glauben. Lediglich etwa zwei von 100 Christen in Osttimor sind Protestanten. Inzwischen ist auf Osttimor kaum noch jemand animitischen Glaubens, dennoch werden weiterhin einige Glaubensinhalte traditionell praktiziert. Religiöse Minderheiten bilden der Islam und der Buddhismus.
Was sprechen die Menschen in Osttimor?
Von den 15 Ethnien in Osttimor besitzt jede eine eigene Sprache. Meistens sind das malayo-polynesische oder Papua-Sprachen. Alle sind von der Regierung als Nationalsprachen anerkannt und sollen als Kulturgut geschützt werden. Das kann im Alltag manchmal ganz schön schwierig werden, zum Beispiel, wenn man zum Arzt geht und dieser einen nicht versteht, weil er eine andere Sprache spricht.
Zum Glück beherrscht ein Großteil der Bevölkerung zusätzlich Tetum, vor allem in stadtnahen Gebieten. Zusammen mit Portugiesisch ist Tetum die Amtssprache des Landes. Als Arbeitssprachen, also Sprachen, die vor allem mit ausländischen Investoren in das Land gekommen sind, gelten neuerdings auch Englisch und Malaiisch.