Republik Korea
Kindergarten in der Republik Korea
Koreanische Kinder besuchen ab drei Jahren einen Kindergarten. Doch während die Kinder bei uns hier in Deutschland noch sehr viel spielen dürfen, beginnen sie in Südkorea sofort mit dem Lernen. Natürlich kann man beim Spielen auch etwas lernen, doch in Korea gibt es schon im Kindergarten ein richtiges Lern-Programm, wie du es vom Schulunterricht her kennst. So steht für die Drei- bis Sechsjährigen meist neben Schreiben, Rechnen und Lesen schon Englisch als erste Fremdsprache auf dem Stundenplan. In vielen Kindergärten gibt es sogar Hausaufgaben. Wer es sich leisten kann, lässt sein Kind auch schon im Kindergarten die ersten Musikinstrumente lernen. Dreijährige Kinder, die schon mit dem Geigenunterricht beginnen, sind in Südkorea keine Seltenheit.
Das Schulsystem in Südkorea
Mit sechs Jahren wechseln die Kinder vom Kindergarten in die Schule. Die Klassen sind meist größer als hier bei uns in Deutschland. In einer Klasse sitzen oft zwischen 36 bis 38 Schülerinnen und Schüler.
Südkoreanische Kinder gehen zunächst sechs Jahre auf eine Grundschule, an die sich eine mittlere Schule anschließt. Nach neun Jahren endet die Pflicht, zur Schule zu gehen, aber viele Kinder besuchen im Anschluss noch eine Oberschule, was unserem Gymnasium entspricht.
Den ganzen Tag Bildung
An den meisten Schulen müssen Kinder eine Uniform tragen. Koreaner lernen von frühmorgens bis spätabends. Eiserne Disziplin zeichnet sie aus, die auch später im Beruf wichtig ist. Im Radio laufen englische Programme und Lieder, um die Bevölkerung zu bilden. Südkoreas Schüler gehören zu den besten der Welt, doch der Erfolg ist hart erkämpft. Die Kinder werden sehr streng erzogen. Sie müssen funktionieren und Höchstleistungen bringen. Viele Kinder gehen bis spätabends in die Schule.
Ein Schulalltag in Südkorea
Ein Schulalltag von 14 bis 19 Stunden ist keine Seltenheit. Schon Zehnjährige arbeiten bis 22 Uhr abends. Sie gehen am Vormittag bis circa 15 oder 16 Uhr in die normale Schule. Im Anschluss lernen sie weiter in privaten Lerninstituten, wo sie Nachhilfe erhalten. Anders als bei uns gehen in Korea aber vor allem die guten Schüler dorthin, um noch besser zu werden. Hier geht der Unterricht dann bis 22 oder sogar 23 Uhr. So besuchen die Kinder zweimal die Schule. Die Lehrer sind an diesen Schulen oft engagierter und können sich stärker den einzelnen Schülern widmen.
Diese privaten Institute heißen Hakwon. Im Anschluss werden noch die Hausaufgaben gemacht. Jede Minute wird genutzt und zum Einschlafen gibt es vielleicht noch eine Englischstunde. Nach 23 Uhr kann es sein, dass die Kinder weitere private Lernstunden nehmen, dann mit einem Privatlehrer. Auch das gibt es. Alle wollen, dass die Kinder gute Noten schreiben, deshalb arbeiten sie noch spät in der Nacht. Aber auch die Eltern arbeiten oft so lange. So sehen sich Eltern und Kinder fast gar nicht.
Teure Extrastunden
500 Euro pro Kind wird im Monat für Extrakurse gezahlt. Für viele Eltern sind sie eine zweite Pflichtschule.
Wann wird denn dann geschlafen?
Mehr als fünf Stunden Schlaf ist für manche Kinder nicht möglich. 50 bis 70 Stunden verbringen die koreanischen Schüler mit Lernen. Gute Noten reichen den meisten nicht, man will die besten.