Republik Korea
Kim, Lee, Park – warum heißen alle gleich?
In Korea werden bei Namen zuerst der Familienname und darauf folgend der Vorname genannt. Das ist ganz anders als bei uns. Hier nennen wir ja meistens zuerst den Vornamen und erst im Anschluss den Nachnamen.
Nur etwa 250 Familiennamen sind in Korea bekannt. So gibt es Namen, die sehr häufig vorkommen. Die Menschen müssen aber dabei nicht verwandt sein, obwohl sie denselben Namen tragen. Kim ist mit 22 Prozent der häufigste Name und wird gefolgt von Lee (15 Prozent) und Park (9 Prozent). Choi ist mit 5 Prozent immer noch häufig, aber nicht ganz häufig wie eben Kim.
Vor- oder Nachname?
Die berühmteste Kim ist derzeit Kim Yu-na. Sie wurde 1990 geboren und ist Eiskunstlauf-Olympiasiegerin und Weltmeisterin. In Südkorea ist sie ein gefeierter Star, der für viele Produkte Koreas wirbt, von Samsung bis Hyundai. Wir kennen ja auch den englischen Namen "Kim", das ist bei uns allerdings ein Vorname. Auch in Nordkorea findest du diese Namen, denn trotz der politischen Teilung des Landes haben die Menschen ja nicht ihre Familiennamen abgelegt. Auch die nordkoreanischen Diktatoren tragen den Nachnamen Kim, der auch hier voran gestellt wird.
Ein Jahr älter!
In Korea sind alle Menschen ein Jahr älter als bei uns! Wie kommt das? Wenn ein Baby geboren wird, gilt es als "ein Jahr alt". Denn die Koreaner zählen die neun Monate im Bauch der Mutter quasi mit beim Alter. Dazu kommt, dass man in Korea nicht an seinem Geburtstag ein Jahr älter wird, sondern zum Jahreswechsel! So kann man in Korea dann sogar zwei Jahre älter sein als bei uns. Wer zum Beispiel am 31. Dezember 2017 geboren wurde, ist ein Jahr alt und wird am 1. Januar 2018 zwei Jahre alt. Bei uns wäre das Baby dann erst einen Tag alt...
Erfolgreich im Pisa-Test
Vielleicht hast auch du schon vom Pisa-Test gehört? Das ist ein Test, bei dem Schülerinnen und Schüler aller Länder in ihren Leistungen miteinander verglichen werden. Und am Ende gibt es eine Bestenliste. Deutschlands Schüler waren zum Beispiel beim ersten Pisa-Test ziemlich schlecht. Das war für alle ein Schock und man versuchte, etwas am Unterricht zu ändern.
Aber die Südkoreaner schnitten schon immer sehr gut ab, wie auch andere Kinder, die aus asiatischen Staaten wie China oder Singapur stammten. Und die deutschen Schüler hinken immer noch hinterher, auch wenn sie - laut Pisa - besser geworden seien. Die asiatischen Schüler scheinen den Anforderungen, die Pisa stellt, besser gewachsen.
Doch warum ist das so? Ist der Unterricht besser oder sind die Lehrer schlauer? Kein Mensch würde in Südkorea den Satz äußern "In Mathe bin oder war ich immer schlecht". Dabei würde er nämlich das Gesicht verlieren und als ganz schön dumm dastehen. Bei uns grinsen dann die meisten, denn in Mathe sind ja nicht wenige schlecht.
Doch der Unterricht in Südkorea ist auch ganz anders und vielleicht gar nicht so, wie wir uns das wünschen. Es gibt nur Frontalunterricht, nur die Klausuren zählen, mündliche Noten sind nicht wichtig und wenn einer den Stoff nicht kapiert, hat er selbst schuld und muss sich auch selbst kümmern, den Lernstoff aufzuholen.
Nachhilfe ist die Regel und nicht die Ausnahme
Die meisten Kinder haben nach der Schule zusätzlich Nachhilfeunterricht, in dem sie noch einmal büffeln, büffeln und büffeln müssen. Sie üben dann aber nicht nur die Schulaufgaben, sondern noch für weitere Fächer. So ist es tatsächlich so, dass südkoreanische Kinder auf das Fach Mathe besser vorbereitet werden. Der Druck ist groß und wer etwas werden will, muss in Südkorea viel lernen.
Was ist SKY?
Drei Buchstaben kennzeichnen die Anfangsbuchstaben der koreanischen Eliteuniversitäten. Die Abkürzung steht für die Elite-Hochschulen des Landes:
• Seoul National University,
• Korea University und
• Yonsei University.
Auf die Elite-Universitäten will in Südkorea fast jeder seine Kinder schicken. Dafür müssen die Kinder Extra-Aufnahmeprüfungen machen. Stundenlanges Lernen bis spät in die Nacht ist dafür nötig und nur die Besten kommen dorthin. Leider wollen so viele auf eine dieser Universitäten und so beginnt ein gnadenloser Konkurrenzkampf zwischen den Schülern.