Saudi-Arabien
Woher kommt das Wasser in der Wüste?
Eines der größten Probleme des Staates, aber auch des Alltags in Saudi-Arabien, ist die Wasserknappheit. Woher soll man in einem Land, in dem es keine Flüsse und Seen gibt, überhaupt Wasser nehmen?
Doch stell dir vor, dass jeder Saudi im Schnitt am Tag 265 Liter Wasser verbraucht. Schon in Deutschland liegt der Wasserverbrauch mit 120 Liter pro Tag auch nicht gerade niedrig, doch 265 Liter sind noch mal eine Menge mehr. In Indien werden pro Kopf am Tag übrigens nur 25 Liter verbraucht.
Entsalzungsanlagen und Wasserleitungen
Um überhaupt an Wasser zu gelangen, pumpen die Saudis Wasser über lange Leitungen vom Meer in die Großstädte. In Entsalzungsanlagen wird das Wasser zuvor vom Salz gereinigt. Ein großer Teil dieses Wassers wird für die Landwirtschaft genutzt. Die Grundwasserbrunnen sind oftmals schon aufgebraucht und es gibt fast keine natürlichen Wasserreserven mehr. So darf man sich fragen, ob am Ende das Wasser doch wertvoller ist als das Öl, das wir nicht trinken können.
Was ist für junge Männer in Saudi-Arabien wichtig?
Viele Saudis erledigen alles mit dem Auto, so steigt man ins Auto, fährt zum Shoppen ins Einkaufzentrum und wieder zurück. Die Straßen innerhalb der Städte sind meist gut ausgebaut, allerdings trifft das auf die Fahrbahnen nicht immer zu. Ob das der Grund für die vielen Geländewagen ist?
Für viele junge Männer sind dicke Autos ganz wichtig. Was sollen sie auch tun? Es gibt keine Bars, keine Kinos und auch keine Konzerte. Und mit jungen Frauen dürfen sie sich auch nicht treffen, so kaufen sie sich ein schnelles Auto und rasen über die Straßen. Die Zahl der Verkehrstoten in Saudi-Arabien ist sehr hoch. Offiziell liegt sie sechsmal so hoch wie in Deutschland, wahrscheinlich liegt sie tatsächlich noch höher.
Frauen und Autos?
Saudi-Arabien ist übrigens das einzige Land der Welt, in dem Frauen bis 2018 kein Auto fahren durften. Eine Frau benötigte darum einen Fahrer, also Bruder, Onkel oder Vater, um von A nach B zu gelangen. Sie hätte ja laufen können, wirst du vielleicht denken. Auch das war schwierig, denn alleine über die Straßen zu laufen, das ging nicht.
Noch ist die Bewegungsfreiheit von Frauen in Saudi-Arabien weiter stark eingeschränkt. Erst langsam verändert sich etwas. Das bedeutet nicht, dass es in Saudi-Arabien keine selbstbewussten Frauen gäbe, die ihre Rechte einfordern. Doch bis sich eine ganze Gesellschaft ändert, braucht es eine gewisse Zeit.
Shopping in riesigen Einkaufszentren
Die beliebteste Freizeitbeschäftigung der Saudis ist Shoppen, also Einkaufen. Es gibt in den Großstädten riesige Shopping-Malls und Supermärkte, in denen man (fast) alles kaufen kann. Und was soll man machen, wenn es nicht einmal die Möglichkeit gibt, ins Kino zu gehen?
In Saudi-Arabien gibt es nämlich keine Kinos und keine Theater, denn der Islam - vor allem die strenge Form des Wahhabismus, die Religion in Saudi-Arabien - verbietet das. Es gibt keine Bars, keine Kinos und auch keine Konzerte. Es gibt fast keine Orte, an denen sich junge Leute treffen könnten, vor allem keine Männer und Frauen und schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Jeder bleibt unter sich und das wird auch sehr streng kontrolliert.
Der Islam bestimmt auch die Feste und Feierlichkeiten im Land. Das sind meist religiöse Feste. Dazu zählen das Fest des Fastenbrechens nach dem Ramadan und das Opferfest. Daneben wird mit dem 23. September auch der Nationalfeiertag in Saudi-Arabien gefeiert.
Soziale Medien
Die sozialen Medien sind in Saudi-Arabien sehr wichtig. Es gibt Twitter-, Instagram- und Facebook-Accounts wie sonst nirgendwo. Viele Saudis bewegen sich im Internet und öffnen sich hier auch Neuerungen.
Vor allem für junge Frauen und Männer ist das oftmals die einzige Möglichkeit, in Kontakt zu kommen. Doch das Internet wird in Saudi-Arabien auch überwacht. Politische Äußerungen, vor allem Kritik an der Regierung, sind nicht erlaubt und unter schlimme Strafen gestellt.
Verhaftungen
Es gehört nicht viel dazu, um in Saudi-Arabien in einem Gefängnis zu landen, wer auf seine Rechte pocht, lebt gefährlich. Dazu kommt, dass es auch wenige Freiheitsrechte gibt und schon gar nicht das Recht, seine Meinung frei zu äußern oder gar die Regierung zu kritisieren. Auch die Religion darf keinesfalls hinterfragt oder kritisiert werden. So sitzen auch viele Frauenrechtlerinnen in Gefängnissen, ohne dass sie wissen, was sie eigentlich getan haben.