Singapur
Schmeckt wie Himmel und riecht wie Hölle
Der Geruch von Durian ist schwer zu verstehen für den, der ihn noch nie gerochen hat. Die im Deutschen auch als Stinkfrucht bezeichnete Tropenfrucht riecht unvergleichlich. Zum einen riecht sie süß und faulig, zum anderen deftig und intensiv wie Stinkekäse.
Im feuchten, heißen und vollen Singapur bleibt einem der Geruch besonders hartnäckig in der Nase. Durian ist ein bisschen größer als eine Honigmelone und hat eine gelb-braune, stachelige Oberfläche. Wieso wird diese stinkende Riesenfrucht denn dann überhaupt verkauft? Ganz einfach: Sie schmeckt einfach super lecker!
Der Stinkfrucht wurden ein Fest und ein Gebäude gewidmet
Die Singapurer lieben ihre Durianfrucht so sehr, dass ihr sogar ein eigenes Fest gewidmet wird! Einmal jährlich veranstalten sie drei volle Tage lang ein Fest auf einem großen Gelände und essen die Durianfrucht in allen Varianten, als Saft, Kuchen oder ganz frisch aus der Schale.
Doch es geht noch weiter: Die Singapurer wählten die Stinkfrucht sogar als Vorbild für ihre neueste Konzerthalle Esplanade! Unter den Singpurern heißt das Gebäude the giant Durian, also "die gigantische Stinkfrucht". So sehr die Singapurer die Durian aber auch lieben, ihr Geruch lässt sich nicht leugnen.
Deshalb ist sie in den meistens Taxen und Restaurants verboten. Auch in der U-Bahn macht ein großes Verbotsschild darauf aufmerksam, dass die Mitnahme von Durian nicht erlaubt ist. Ist der Geruch nämlich mal da, wird man ihn schwer wieder los. Trotz der Bußgelder sieht man immer mal wieder einen Singapurer mit seiner Durian im Bus sitzen. Der Genuss ist so manch einem auch eine Geldstrafe wert.
Schweres Schicksal für Hausmädchen
Singapur ist ein reiches Land und eine reiche Stadt. Deshalb arbeiten hier auch viele Menschen aus anderen Ländern, die hier mehr verdienen als in ihrer Heimat. Über 200.000 Hausmädchen arbeiten bei den reichen Bewohnern Singapurs. Besonders oft sind das Frauen und Mädchen aus den Philippinen oder Indonesien. Sie arbeiten für 200 Euro im Monat, haben kein eigenes Zimmer und bekommen keinen Urlaub. Sie arbeiten auch gar nicht nur in großen Häusern, sondern oft auch in einfachen Mietwohnungen. Ihre Arbeitgeber sind dann nicht zwingend reich, aber sie haben eben einfach mehr Geld als diese Mädchen.
Hausmädchen kommen oft aus den Slums ihrer Länder. Sie wollen ihre Familien unterstützen und gehen deshalb nach Singapur. Oft machen sie im Vorfeld einen Vorbereitungskurs, lernen Englisch oder wie man Betten bezieht. Die Hausmädchen werden über Agenturen vermittelt. Diese Agenturen sind aber nicht wie in Deutschland zum Beispiel das Arbeitsamt.
Die Hausmädchen werden ausgestellt wie in einem Schaufenster und ausgewählt wie Ware. Wenn sich ein Arbeitgeber für eines der Mädchen entschieden hat, besitzt es in Singapur kaum Rechte und wird nicht selten sehr schlecht behandelt. Wenn ein Mädchen sich verliebt oder gar schwanger wird, zwingt man es, Singapur sofort zu verlassen. Obwohl Singapur sich zu den Menschenrechten bekennt und auch Arbeitnehmer schützt, greift letztlich keiner ein und schützt die Mädchen oder jungen Frauen.
Die höchste Millionärsdichte
Nirgendwo ist es so einfach, ein Unternehmen zu gründen wie in Singapur Es gibt wenig Bürokratie und fast keine Steuern. Der Inselstaat lockt mit Wohlstand. Tatsächlich zeichnet sich Singapur sogar als Land mit der höchsten Millionärsdichte aus.
Dieser Begriff beschreibt den Anteil an Millionären in einer Gruppe von Menschen, hier in der Bevölkerung Singapurs. Millionäre hat Singapur also so einige. Man schätzt, dass jeder siebte Haushalt ein Vermögen von über einer Millionen US-Dollar besitzt.