Sri Lanka
Wer lebt in Sri Lanka?
Nach der letzten Zählung in Sri Lanka leben dort circa 21,9 Millionen Menschen.
Die meisten Bewohner Sri Lankas sind Singhalesen, nämlich 75 von 100. Singhalese bedeutet übrigens "Löwenmensch". 15 von 100 Einwohnern sind Tamilen. 10 von 100 Einwohnern sind Muslime, die Moors genannt werden. Sie sind meist Nachfahren arabischer Einwanderer.
Die meisten Tamilen leben im Norden oder im Osten der Insel. Ein Teil der Tamilen stammt aus Sri Lanka, der kleinere Teil aus Indien. Eine große Zahl der indischen Tamilen arbeitet im Norden auf den Teeplantagen. Deren Vorfahren stammen aus Indien und arbeiteten schon auf den Plantagen der britischen Kolonialherren.
Was spricht man in Sri Lanka?
Die Amtssprachen des Landes sind Singhalesisch und Tamil. Englisch wird ebenfalls gesprochen, vor allem in den größeren Städten oder touristischen Regionen des Landes.
Woran glauben die Menschen?
Die meisten Singhalesen sind Buddhisten. Fast 70.000 buddhistische Tempel gibt es auf Sri Lanka. Die Tamilen sind meist Hindus und die Moors immer Muslime. Überall im Land gibt es buddhistische und hinduistische Tempel, aber auch Moscheen. Manchmal mischen sich die Glaubensrichtungen und vor allem im Südwesten Sri Lankas ist auch der Geisterglaube noch stark verbreitet.
Der Buddhismus
Buddhas Lehre kennt keinen Gott und auch kein Weiterleben nach dem Tod. Der Mensch muss dafür sorgen, dass er auf Erden glücklich wird. Und das wird er nicht durch Streben nach Reichtum, sondern indem es ihm gelingt, das Leid, das in der Welt ist, zu überwinden und zu sich selbst zu finden. Erlösung findet danach nur jeder Einzelne für sich. Und wie er dahin findet, das zeigt Buddha auf. Buddha ist auch kein Gott, sondern im weitesten Sinne ein Lehrer und Wegweiser. Darin unterscheidet sich die buddhistische Religion von den anderen Weltreligionen wie dem Christentum oder dem Islam, die eben einen bestimmten Gott verehren und an ein Leben im Jenseits glauben.
Die buddhistische Lehre kam im 3. Jahrhundert v. Chr. in das heutige Sri Lanka, in dem die Menschen als Hindus dem Kastenwesen anhingen. Schon zuvor hatte sich die Lehre Buddhas auch auf dem indischen Kontinent verbreitet. Sie wurde auch als Protest gegen das Kastensystem, vor allem gegen die Kaste der Brahmanen (das sind die Priester) verstanden. Diese standen an der Spitze des Kastensystems und wollten ihre Macht behaupten. Und da die Lehre Buddhas ja keinen Gott kennt, so braucht es auch keine Priester, die eine Verbindung zu einem Gott herstellen sollen. So jedenfalls war es in Indien. In Sri Lanka war das Kastenwesen nicht so stark ausgeprägt und die Brahmanen hatten keine Macht, so konnte der Buddhismus sich leichter durchsetzen und verbreiten.
Doch der Kampf zwischen den neuen buddhistischen und den alten hinduistischen Herrschern war nicht nur ein religiöser, sondern auch ein politischer Kampf um die Macht. Dadurch ist auch zu erklären, dass es sehr viele Jahre später (bis heute) immer wieder zu schlimmen Auseinandersetzungen kam.
Der Buddhismus wurde zu einem nationalen Buddhismus, der gegen die hinduistischen Tamilen kämpfte. Über viele Jahre hatten die singhalesischen Buddhisten ihre Religion nach außen verteidigt. Auch die Christen konnten auf Sri Lanka keinen Boden gewinnen. So setzte man auf diese Form von Staatsbuddhismus und wehrte alle anderen Religionen ab.
Wo und wie leben Menschen in Sri Lanka?
Die meisten der 22 Millionen Einwohner leben auf dem Land. Nur 18 von 100 leben in einer Stadt. Ein kleiner Teil wohnt direkt auf den Plantagen des Landes. Vier von 100 Menschen leben in Sri Lanka in großer Armut und leben von weniger als einem Euro pro Tag. 23 von 100 haben nicht ausreichend Geld, um Nahrung zu kaufen. So gehen auch viele Bewohner ins Ausland, um dort Geld zu verdienen und ihre Familien unterstützen zu können.