Syrien
Die Lage in Syrien
Wenn wir von Syrien sprechen, sprechen wir von einem Land, in dem seit mehreren Jahren Krieg herrscht und in dem vieles komplett zusammengebrochen ist. Wie hoch die wirtschaftlichen Schäden für Syrien sind, wissen wir noch nicht genau, aber wahrscheinlich liegen die Zahlen sehr viel höher als wir im Moment denken.
In den größten Städten wie Damaskus, Aleppo, Homs, Hama, Dar’a, Idlib und Latakia wurden schlimme Schäden angerichtet. Viele Wohnhäuser wurden zerstört. Krankenhäuser sind kaputt und Schulen dienen oft als Unterkünfte für die vielen Menschen, die innerhalb des Landes flohen und immer noch fliehen.
Am schwersten zerstört wurde wohl Aleppo.
Die Folgen der Zerstörung werden nicht auf Syrien beschränkt bleiben, auch die Nachbarstaaten bekommen diese zu spüren. Aktuelle Daten über die jetzige wirtschaftliche Situation Syriens sind daher schwer zu bekommen.
Syrien benötigt dringend wirtschaftliche Hilfen. Diese wären allerdings - vor allem für Europa - an eine stabilere politische Situation gebunden, die es noch nicht gibt.
Früher und heute
Doch das war nicht immer so. Über einen sehr langen Zeitraum war Syrien wirtschaftlich eines der stärksten Länder im Mittelmeerraum. Nicht nur Waren wurden hier transportiert, sondern auch Wissen ausgetauscht. Allerdings litt das Land unter den Konflikten im Nahen Osten.
Lange Zeit versorgte sich Syrien selbst, doch die jahrelangen Dürren brachten schlimme Folgen für die Landwirtschaft mit sich. Schon damals war nur ein Drittel des Landes überhaupt für die Landwirtschaft nutzbar. Die Anbauflächen waren nicht gerecht verteilt und vor allem Kleinbauern konnten fast nicht überleben. Eine von der Assad-Regierung eingeführte Landreform führte nicht zum gewünschten Erfolg.
Auch vor dem Krieg waren viele Menschen in Syrien arm, auch wenn die Regierung versuchte, mittels Bildung die Situation zu verbessern. Gleichzeitig nahm Syrien viele Flüchtlinge aus dem Irak und aus Palästina auf.
Bodenschätze
Vor allem die Kluft zwischen den ländlichen Gebieten und den Städten war groß. Viele Menschen hatten von den wirtschaftlichen Neuerungen der Regierung nichts. Diese soziale Ungleichkeit, die Unterschiede zwischen armen und reichen Syrern, waren einer der Gründe für die Aufstände im Jahr 2011.
Lange Zeit war Erdöl eine wichtige Einnahmequelle. Daneben wurden auch Erdgas, Eisenerz und Phosphat sowie weitere Bodenschätze gefördert. Doch die Ölvorräte sind erschöpft. So begann man in den Ausbau von erneuerbaren Energien zu investieren. Das ist ja besonders sinnvoll in einem Land, in dem die Sonne lange und oft scheint. Doch der Krieg hat auch diesem Wirtschaftszweig einen schweren Schlag versetzt.
Was gab es noch und wie geht es weiter?
Bauwirtschaft und Bankenwesen hatten vor dem Krieg ebenso Bedeutung für die syrische Wirtschaft. Exportiert wurden auch Textilien und Nahrungsmittel.
Auch der Tourismus hatte sich langsam entwickelt. Es kamen nicht nur Menschen aus arabischen Ländern, sondern ebenso aus Europa, um die bedeutenden Kulturschätze des Landes anzuschauen. Seit der Aufstände und dem Beginn des Bürgerkrieges im Jahr 2011 gab und gibt es bis heute keinen Tourismus mehr. Wer will schon in ein Land fahren, in dem Krieg herrschte und in dem es immer wieder neue Konflikte gibt.
Wie sich die Wirtschaft Syriens erholen oder wieder entwickeln wird, wissen wir nicht, es hängt davon ab, wie sich die Situation entwickelt und und wann mit dem Wiederaufbau begonnen werden kann. Das Erdbeben 2023 hat ebenso in Teilen Syriens große Verwüstung angerichtet.
Das Problem besteht oft darin, dass der regierende Staatpräsident von Syrien, der das Land sehr streng regiert und die Menschenrechte nicht achtet, oftmals Hilfe aus dem Ausland ablehnt.