Taiwan
Einwohner von Taiwan
Taiwan hat 23,6 Millionen Einwohner. Auf Deutsch sagen wir Taiwaneser oder Taiwaner. Die taiwanesische Bevölkerung ist bis 2015 stark gewachsen – 1950 lebten nur 7 Millionen Menschen hier. Doch inzwischen sinkt die Geburtenrate und die Bevölkerung wird wohl in den nächsten Jahren abnehmen und überaltern. Noch beträgt das Bevölkerungswachstum 0,03 Prozent.
Die meisten Taiwaner leben in der Küstenebene im Westen der Insel. Besonders viele Menschen leben in der Region der Hauptstadt Taipeh im Norden und bei der Stadt Kaohsiung im Süden, außerdem im Westen in den Städten Taichung und Tainan. Die Bevölkerungsdichte ist mit 651 Menschen pro Quadratkilometer sehr hoch. 80,1 Prozent der Taiwaner lebt in einer Stadt.
Han-Chinesen in Taiwan
98 Prozent der Taiwaner sind Han-Chinesen. Ihre Vorfahren stammen vom chinesischen Festland und kamen vor allem zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert nach Taiwan. Man kann die taiwanischen Han-Chinesen noch einmal in drei Untergruppen unterteilen.
Die meisten der Han-Chinesen in Taiwan gehören zu den Hoklo (70 Prozent). Sie sprechen Hokkien (siehe Sprachen), das man hier aber dann Taiwanisch nennt.
14 Prozent sind Hakka und sprechen die gleichnamige Sprache, die von der chinesischen Provinz Guandong stammt.
Auch die Waishengren machen etwa 14 Prozent der Han-Chinesen auf Taiwan aus. Sie sind aber erst zwischen 1945 und 1949 nach Taiwan gekommen. Das Wort bedeutet "Menschen aus anderen Provinzen". Im Deutschen werden sie meist als "Festlandchinesen" bezeichnet, obwohl ja auch die anderen ursprünglich vom Festland kamen.
Indigene Völker in Taiwan
Während die Han-Chinesen alle ursprünglich vom Festland kamen, lebten auf Taiwan und den kleineren Inseln umzu aber schon viel früher Menschen. Das sind die indigenen Völker Taiwans. Sie machen heute nur noch 2 Prozent der Bevölkerung aus. Nach jahrhundertelanger Unterdrückung sieht man die indigenen Völker und ihre Kultur seit den 1990er Jahren als bewahrenswertes Kulturerbe an.
16 Volksgruppen sind in Taiwan als ethnische Minderheiten anerkannt. Sie haben gemeinsam, dass sie eine austronesische Sprache sprechen. Sie gehören daher zu den Austronesiern. Sie kamen im 5. bis 3. Jahrtausend v. Chr. hierher.
Diese 16 heute anerkannten Volksgruppen sind die Amis, Atayal, Bunun, Hla’alua, Kanakanavu, Kavalan, Paiwan, Puyuma, Rukai, Saisiyat, Sakizaya, Sediq, Tau, Thao, Tsou und die Truku. Hinzu kommen zehn Volksgruppen, die bisher nicht offiziell anerkannt sind, dies aber möchten. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Siraya und die Makatao.
Die größte Gruppe stellen die Amis. Man schätzt, dass etwa 177.000 Amis in Taiwan leben. Danach folgen die Paiwan (86.000) und die Atayal (81.000).
Religion in Taiwan
Die meisten Taiwaner hängen dem chinesischen Volksglauben an, nämlich 43,8 Prozent. Diesen kann man jedoch nicht wirklich als Religion bezeichnen. Ahnenverehrung und der Glaube an Geister gehören zum Beispiel oft dazu. Auch Anhänger des Konfuzianismus wurden hier mitgezählt.
Als Anhänger des Buddhismus sehen sich 21,2 Prozent der Menschen in Taiwan. Dazu kommen 15,5 Prozent, die dem Daoismus (Taoismus) anhängen. Beide Religionen werden aber auch gemeinsam ausgeübt.
Etwa 4 Prozent sind Christen. Viele Angehörige der indigenen Völker haben das Christentum als ihre Religion angenommen. Manche üben nebenbei weiter ihren alten Volksglauben. So sind hier auch noch Schamanen aktiv.
0,3 Prozent der Einwohner sind Muslime. Sie gehören zu den Hui-Chinesen oder sind eingewandert.