Vereinigte Arabische Emirate
Was ist eigentlich schwarzes Gold?
Ende der 1950er Jahre fand man in den Gewässern des Emirats Abu Dhabi große Vorräte an Erdöl. Damit war eine Einnahmequelle gefunden worden, die die Geschichte der Scheichtümer bis heute bestimmt. Das Erdöl wird auch als "schwarzes Gold" bezeichnet, weil es wertvoller ist als Gold.
Der damalige Scheich nutzte das Geld aus den Ölförderungen, um das Land voranzubringen, die Bevölkerung zu unterstützen und die Lebensumstände der Menschen zu verbessern. Gleiches traf auch auf den Scheich von Dubai zu, denn auch dort wurde Öl entdeckt, wenn auch nicht so viel wie in Abu Dhabi.
Konflikte mit den Nachbarländern
Noch in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts kam es zu Grenzstreitigkeiten mit Saudi-Arabien, das ja an Abu Dhabi grenzt. Auch mit dem Iran kam es immer wieder zu Konflikten. Als dann die Briten begannen, in der Region ihren Rückzug anzutreten, wurde den Scheichs klar, dass das Fehlen der Schutzmacht weitere Konflikte heraufbeschwören würde.
Gründung der Vereinigten Arabischen Emirate
1971 kam es endgültig zum Ende des Protektorats durch Großbritannien. Die Ängste der Scheichs, das Land weder militärisch noch wirtschaftlich absichern zu können, waren nicht unberechtigt.
So beschlossen die Herrscher von Dubai und Abu Dhabi die Gründung einer Föderation, eines Zusammenschlusses einzelner Emirate. Die mächtigen Nachbarländer mit ihren Ansprüchen wirkten auf die kleinen Scheichtümer bedrohlich. Man wollte so auch die Grenzstreitigkeiten zwischen den Emiraten beilegen.
So setzten sich die sieben Emirate Abu Dhabi, Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al Quwain, Fujairah und Ras al-Khaimah an den Verhandlungstisch. Zu Beginn nahmen auch Katar und Bahrain an den Verhandlungen teil. Doch diese beiden Staaten wollten sich dem Staatenverbund von zunächst sechs - später sieben Staaten - nicht anschließen und blieben selbstständige Staaten.
Zu diesem Zeitpunkt lebten in dem gesamten neu gegründeten Staat der Vereinigten Arabischen Emirate gerade mal 180.000 Einwohner. Ihre Lebens- und Wohnbedingungen waren sehr einfach. Ausnahme waren die Scheichs oder einige reiche Händler. Dies sollte sich im Laufe der nächsten Jahrzehnte ändern.
Abu Dhabi und Dubai
Das reichste Emirat war Abu Dhabi, denn hier lag am meisten Erdöl.
Dubai hatte nicht so viel Öl vorzuweisen und setzte schon früh darauf, auch andere Wirtschaftszweige zu entwickeln. So wurde in Dubai schon früh gebaut, um Touristen und Investoren anzulocken. Deshalb ist es auch heute nicht ganz so abhängig vom Erdöl wie Abu Dhabi.
Die restlichen Emirate lebten von der Wirtschaftskraft der beiden reichen Emirate. So wird auch der Emir von Abu Dhabi Präsident des Landes, während Dubai die Vizepräsidentschaft inne hat.
Die Macht wird vererbt
Wie bei einer Monarchie meist üblich, wird der Thron weiter vererbt. Mittlerweile gibt es aber auch demokratische Einrichtungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, deren Vertreter teilweise gewählt werden, beratend tätig sind und auch gewisses Mitspracherecht besitzen. Es handelt sich allerdings um kein demokratisch gewähltes Parlament.
Wie gut oder schlecht es den Bewohnern geht, hängt immer noch vom guten Willen des jeweiligen Herrschers ab. Dessen Interesse liegt aber auch immer darin, seine Untertanen zufrieden zu stellen, damit es nicht zu Aufständen und Forderungen nach weiteren politischen Mitspracherechten kommt.
Frauen können mittlerweile in den VAE politisch tätig sein, ihr Anteil ist aber noch gering. Doch dies könnte sich in Zukunft ändern, da viele gut ausgebildete Frauen mittlerweile auch nach politischer Macht streben.