Fidschi
Die ganz frühe Geschichte der Fidschi-Inseln
Die ersten Menschen siedelten auf den Fidschi-Inseln wohl schon vor 3500 Jahren. Allerdings weiß man nicht genau, woher sie eigentlich stammen. So gibt es eine berühmte Legende, dass zwei göttliche Häuptlinge von Afrika kamen und auf einer der Fidschi-Inseln ein Dorf gründeten. Aufgrund einer großen Flut verteilten sich die Menschen auf weitere Inseln.
Jedenfalls stand Fidschi lange Zeit unter dem Einfluss Polynesiens. So herrschten Häuptlinge der Nachbarinsel Tonga lange Zeit im Gebiet der Fidschi-Inseln. Man verheiratete Frauen Tongas mit Männern der Fidschi-Inseln. Die Häuptlinge Tongas setzten die Fidschianer als Handwerker und Krieger ein, weil sie deren Talente schätzten. Jedenfalls mischten sich wohl im Laufe der Zeit Melanesier und Polynesier und diese Mischung prägt bis heute die Bevölkerung und auch die Kultur der Fidschi-Inseln.
Die Europäer kommen
Im Jahr 1643 erblickte der Holländer Abel Tasman, nach dem die australische Insel "Tasmanien" benannt wurde, als erster die Inselgruppe der Fidschis. Doch das Land betrat er nicht. Diesen Schritt wagte im Jahr 1774 der berühmte Entdecker James Cook, der bei den kleinen südlichen Inseln der Fidschis ankerte. In diesem Zusammenhang gibt es eine berühmte Geschichte: Die "Meuterei auf der Bounty". Der Kapitän der Bounty wurde von seiner Besatzung auf einer Fidschi-Insel ausgesetzt. Diese Geschichte ist historisch. Einige Romane, Hörspiele und Filme widmen sich diesem Ereignis.
Das 19. Jahrhundert: Siedler und Missionare
Im 19. Jahrhundert kamen immer mehr europäische Siedler, die zunächst das beliebte Sandelholz abholzten und sich - nachdem die Wälder größtenteils gerodet waren - dem Anbau von Baumwolle widmeten. Gleichzeitig begannen Missionare, sich um den Glauben der Bevölkerung zu kümmern und diese vom Christentum zu überzeugen. Ein König namens Cakobau wurde im Jahr 1854 Christ. Ein großer Teil der Bevölkerung tat es ihm nach und trat ebenfalls zum Christentum über.
1874 wurde Fidschi zur einer britischen Kronkolonie. Die Briten nutzten die Inseln zunächst für den Anbau von Baumwolle und später vor allem für den Anbau von Zuckerrohr. Zu diesem Zweck holten sie Arbeiter aus Indien auf die Zuckerrohrplantagen der Fidschi-Inseln. Ein großer Teil dieser Arbeiter blieb dann aber auf Fidschi. Der Anteil der indischstämmigen Bevölkerung wuchs, während die Fidschianer immer wieder Opfer von Krankheiten wurden, die die Europäer einschleppten. Da sich die indische und die fidschianische Kultur erheblich unterschieden, gab und gibt es bis heute immer wieder Probleme.
Unabhängigkeit und viele Putschversuche
Die Unabhängigkeit erlangten die Fidschi-Inseln im Jahr 1970. Im Anschluss kam es zu mehreren Putschversuchen und wiederholten Unruhen. Im Jahr 1987 rief man die Republik aus und 1999 kam mit Mahendra Chaudhry der erste Premierminister an die Macht, der ursprünglich aus Indien stammte. Doch Fidschi kam nicht zur Ruhe. 2000 kam es zum Putsch und Chaudhry wurde abgesetzt. In diesem Jahr schloss man Fidschi wieder - wie schon 1987 - aus dem Commonwealth aus.
Das passierte wieder 2009. Denn 2006 hatte sich Admiral Frank Bainimarama ins höchste Regierungsamt geputscht und im Anschluss keine freien Wahlen veranstaltet. Erst 2014 kam es zu diesen Wahlen, bei denen er im Amt bestätigt wurde.