Marshallinseln
Schnelle Kanus
Die Kanus sind schnell und werden aus der Rinde des Brotfruchtbaumes gebaut. Das Boot besitzt ein großes Segel und einen Ausleger, der bei hohem Seegang Sicherheit bietet. Zwei Leute navigieren das Kanu, einer steuert es und einer führt das Segel. Der Mast ist entweder vorne oder hinten angebracht. Deshalb kann sich das Kanu schnell den Winden, die sich drehen, anpassen. Die Boote verfügen nur über einen geringen Tiefgang und können so leicht die Korallenriffe umschiffen.
Tattoos
Bis die europäischen Missionare eintrafen, waren die Bewohner der Marshallinseln tätowiert. So ein Tattoo zu ritzen, ist ziemlich schmerzhaft und es konnte oft Monate dauern, bis es fertig war.
Mit der Tätowierung wurde auch deutlich, dass die Kindheit ein Ende gefunden hatte. Tattoos zeigen vor allem die Dankbarkeit der Menschen gegenüber der Natur, die sie ernährt. Der ganze Körper wurde verziert und dabei handelte es sich gleichzeitig um ein wichtiges Stammesritual. Dazu kam Schmuck, den man aus Schildkrötenpanzern herstellt.
Ungewöhnliche Fangmethoden
Viele der Einheimischen verdienen ihren Lebensunterhalt als Fischer. Sie leben seit Jahrhunderten vom Fischfang und achten darauf, dass sich die Fischbestände wieder erholen. Das gelang ihnen auch über einen langen Zeitraum. Sie fischen während des Gezeitenwechsels, also dem Übergang von Flut und Ebbe. Hierbei treiben sie die Fische mit einem aus Palmzweigen gebauten Netz Richtung Strand.
Zieht sich das Wasser bei Ebbe zurück, legen die Fischer das Netz ins Wasser und bewegen sich Richtung Strand, um damit die Fische vor sich herzutreiben. Bei dieser Methode bleiben nur die großen Fische übrig und die kleinen, die noch wachsen müssen, schlüpfen durch. Diese Fangmethode schützt die Fischbestände. Dieser Fisch kann übrigens problemlos auch roh gegessen werden.