Neuseeland
Bevor die Europäer kamen
Bevor die Europäer nach Neuseeland kamen, gab es dort fast keine Säugetiere, nur einige Fledermausarten. Vor allem Reptilien und Vögel lebten auf den Inseln und manche wirklich nur hier. Man spricht dann von endemischen Tierarten.
Die neuseeländischen Siedler führten mit der Zeit Säugetiere ein, die das natürliche Gleichgewicht Neuseelands gründlich durcheinander brachten. So ist das niedlich anzusehende Opossum zu einer ziemlichen Plage geworden, genauso wie die Kaninchen und Ratten. Problematisch war auch das Rotwild, das man in den neuseeländischen Wäldern ausgewildert hat und das viele Pflanzen zerstörte, weil es sich ohne natürliche Feinde stark vermehren konnte. Dieses Rotwild wird allerdings mittlerweile in großen Gehegen gehalten und das Fleisch der Tiere ausgeführt.
Im Wasser
Die Seerobbenbestände gingen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zurück. Mittlerweile gibt es allerdings wieder mehr Robben, da man sie schützt. Auch Wale und Haie werden in den Gewässern Neuseelands gesichtet. Der Spermwal - eher unter der Bezeichnung Pottwal bekannt - ist hier eine Walart, die bis zu 27 Meter lang werden kann.
Stachelträger
Bevor die Siedler kamen, lebten viele Reptilienarten auf Neuseeland. Dazu zählen Glattechsen, Geckos und die Tuataras, die die Maoris auch Stachelträger nennen und die zu den Brückenechsen zählen. Auch sie sind geschützt und in vielen Ländern der Erde schon fast ausgestorben. Dieses Tier sieht noch heute fast so aus wie vor 200 Millionen Jahren.
Anders als in Australien gibt es sehr viel weniger giftige Tiere, fast gar keine. Eine giftige Schlangenart und eine giftige Spinnenart, die Katipo, die mit der Schwarzen Witwe verwandt ist, gibt es. Allerdings sollte man sich vor den Wespen in Acht nehmen, die zahlreich vorkommen und es gibt natürlich auch eine Menge an Fliegen und Ungeziefer. Vor allem die zahlreichen Sandfliegen sind für die Menschen eine Plage, weil ihr Biss sehr unangenehm ist. Sie sind zwar nicht wirklich gefährlich, aber trotzdem ziemlich nervig.
Kiwi
Kiwis sind die kleinsten Laufvögel. Von ihren größeren Artgenossen unterscheiden sie sich erheblich. Sie erreichen eine Länge von 35 bis 65 Zentimetern und werden bis zu 35 Zentimeter groß und bis zu fünf Kilo schwer. Die Weibchen sind größer und schwerer als die Männchen. Kiwis besitzen übrigens Flügel, können diese aber nicht zum Fliegen nutzen.
Typisch für den Kiwi ist der lange Schnabel, der bis zu 20 Zentimeter erreichen kann. Kiwis zu sehen, ist schwierig, denn sie sind nachtaktiv und in den Nächten meist nur zu hören und nicht zu sehen. Der Kiwi ist das nationale Symbol für Neuseeland. So heißen nicht nur die Vögel, sondern auch Neuseelands beliebteste Frucht wie die Bewohner selbst auch "Kiwis".
Vögel, die nicht fliegen können
Typisch für Neuseeland sind Vögel, die nicht fliegen können. Wie das, wirst du vielleicht fragen? Da die Säugetiere als natürliche Feinde der Vögel fehlten, mussten diese sich nicht vor dem Feind in die Lüfte erheben. Schon ausgestorben ist der Moa, der zu den Gruppen der Laufvögel zählte. Vor hunderten von Jahren lebte der Moa überall in Neuseeland. Sein natürlicher Feind war der Haastadler, der eine Flügelspannweite von bis zu drei Metern besaß, doch auch er ist ausgerottet. Beide Tiere siehst du auf der nebenstehenden Zeichnung.
Ebenfalls zu den flugunfähigen Vögeln zählt der Kakapo. Bei ihm handelt es sich um eine Papageienart. Es gibt ihn zwar noch, meist ist er moosgrün und sein Gefieder am Rücken von einem schwarzen Streifen durchzogen, aber auch er ist vom Aussterben bedroht. Wenn du auf Neuseeland unterwegs bist, wirst du ihn wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommen, denn er ist nachtaktiv. Ebenfalls nicht fliegen können der Takahe, der wie ein Huhn aussieht, der Weka, der zur Ordnung der Kranichvögel zählt, und das Nationaltier Neuseelands: der Kiwi.